Der Trick mit dem Klick - Flugphasenprogrammierung

 

Der Trick mit dem Klick

Flugphasenprogrammierung

Profi-ROM
MC-24 Phasen Bild 3

    Kurzübersicht zum Thema

Wer einmal einen Segelflieger mit Wölbklappen gebaut hat, wird sich zwangsläufig auch mit dem Thema Flugphasen auseinandergesetzt haben. Richtig angewendet ist es für den engagierten Piloten ein wichtiges Werkzeug, um das Leistungsvermögen seines Modells voll auszuschöpfen. In vielen Fällen bleibt dieses Leistungsvermögen jedoch im Modell verborgen, weil die Piloten nicht wissen, wie man es bei einem zunächst gut getrimmten Modell, noch steigern kann.
Mit den richtigen Flugphasen sollte es jedoch gelingen.

1. Was sind Flugphasen?

Eine Flugphase beschreibt einen charakteristischen Flugzustand eines Modells, der durch bestimmte Parameter gekennzeichnet ist. Bestes Beispiel sind die Wölbklappensegler, für die man etliche Flugphasen definieren kann, denn bei jeder Flugphase haben die Klappen eine charakteristische Stellung. Beim Thermikkreisen sind die Klappen nach unten gewölbt, dabei muss das Höhenruder etwas angestellt werden. Beim Speedflug stehen die Wölbklappen leicht nach oben, auch hier muss das Höhenruder korrigiert werden, ggf. werden die Querruder ebenfalls gering nach oben angestellt, um die Geschwindigkeit noch etwas zu erhöhen und für den rasanten Kunstflug am Hang werden die Wölbklappen der Querruderfunktion dazu gemischt.

Wenn man diese Klappenverstellungen, Trimmungen und das Zu- und Abschalten von Mischern manuell über Propschieber, Trimmhebel und Schalter vornehmen würde, hätte man eine ganze Menge zu tun und auch der Blickkontakt zum Modell wäre ständig unterbrochen, da die einzelnen Bedienelemente auf dem Senderpult nicht so leicht und schnell zu ertasten sind.

Die MC-24 bietet dem Nutzer nun die Möglichkeit, diese einzelnen Flugzustände mit den charakteristischen Parametern abzuspeichern und quasi auf Knopfdruck aufzurufen. Dabei werden letztlich nicht nur die unterschiedlichen Klappenstellungen bei einem Wölbklappensegler gespeichert, sondern gleichfalls etliche andere Funktionen. Es können durch das Abrufen einer Flugphase auch automatisch Mischer aktiviert oder deaktiviert werden, Mischanteile können verändert werden, ja sogar komplette Geberfunktionen lassen sich zu- oder abgeschalten. Bei einem Jet wäre es somit durch Flugphasenprogrammierung möglich, dass der Geber für die Speedbrakes nur dann aktiv ist, wenn man sich im Landeanflug befindet. Ein Ausfahren dieser Luftbremsen durch unbeabsichtigtes Betätigen  z.B. des Propschiebers im Speedflug wäre somit ausgeschlossen. Auch lässt sich durch eine Flugphasenprogrammierung verhindern, dass z.B. der Motor eines Klapptriebwerkes bei einem Großsegler im eingefahrenen Zustand anläuft.

Wie man sieht, ist die Flugphasenprogrammierung nicht nur für die klassische Klappenstellung bei Segelfliegern einsetzbar, sondern man kann mit ihr eine große Anzahl von weiteren Funktionen steuern. Mit einem einfachen Klick an einem Schalter lassen sich somit mehrere Ereignisse hervorrufen, was ein leistungsgerechtes und sicheres Fliegen ermöglicht.

2. Wann werden Flugphasen gebraucht?

Bevor man sich auf die Flugphasenprogrammierung stürzt, sollte man sich vorher genau überlegen, ob überhaupt mehrere Flugphasen benötigt werden. Wenn man z.B. für die Landung zwei Mischer aktivieren und gleichzeitig noch Dual-Rate abschalten möchte, kann man das auch mit einem einzigen Schalter bewerkstelligen. Wir erinnern uns: Einzelne Schalter können mehrfach programmiert werden und somit gleichzeitig mehrere Funktionen aktivieren und deaktivieren. Man sollte also vorher untersuchen, ob dass, was man erreichen möchte, nicht auch ohne Flugphasenprogrammierung zu realisieren ist, denn gerade bei der Programmierung von Fugphasen können sich Fehler einschleichen, die unangenehme Folgen haben.
Falls man aber bei seinen Überlegungen feststellt, dass man zum Erreichen des definierten Zustandes eines Modells zwei oder mehr Schalter und ggf. noch einen Geber (Propschieber, Schaltgeber) bedienen muss, sollte man auf jeden Fall auf die Flugphasenprogrammierung zurückgreifen. Hierzu einige Beispiele:

Segler mit Querruder und Wölbklappen - Ist der klassische Anwendungsfall für Flugphasenprogrammierung mit charakteristischen Klappenstellungen in jeder Flugphase.

  • Flugphase Start: Wölbklappen und wahlweise Querruder sind positiv (nach unten) angestellt ggf. mit Höhenruderkorrektur.
  • Flugphase Thermik: Wie Flugphase Start, jedoch mit anderen Anstellwinkeln der Klappen.
  • Flugphase Speed: Wölbklappen und wahlweise Querruder sind negativ (nach oben) angestellt ggf. mit Höhenruderkorrektur
  • Flugphase Speed 2: Wie Speed, jedoch werden die Querruder auf jeden Fall mit angestellt.
  • Flugphase Akro: Wölbklappen und Querruder sind negativ angestellt, die Wölbklappen werden über einen Mischer mit den Querrudern gekoppelt.
  • Flugphase Elektro: Ist der Segler mit einem Elektro-Antrieb ausgerüstet, wird der Motor in der Flugphase gestartet und die Wölbklappen und das Höhenruder entsprechend den Wünschen des Piloten in Neutralstellung gebracht oder angestellt.

Segler mit Querruder - Je nach verwendetem Profil kann das Anstellen der Querruder einen entsprechenden Effekt, ähnlich wie bei den Wölbklappen-Seglern, bringen. Die Flugphasen Thermik oder Speed wären also auch hier denkbar. Insbesondere für den Hochstart mit Gummi oder Winde wäre die Programmierung einer “Start”-Phase zu überlegen. Hierbei könnte man nämlich einen Mischer Querruder -> Seitenruder aktivieren, damit man beim plötzlichen Ausbrechen entsprechen schnell Gegensteuern kann, da bekanntlich in diesem Fall das Seitenruder entgegenwirken muss. Auch könnte man die Störklappenfunktion während der Startphase komplett deaktivieren.

Motorflieger mit Landklappen und Einziehfahrwerk - Auch hier erscheint eine Flugphasenprogrammierung ggf. sinnvoll und wäre in eine Flugphase "normal" und "Landung" zu unterteilen. Schaltet man in die Flugphase "Landung", wird das Fahrwerk ausgefahren, der Landeklappenmischer wird aktiviert, Dual-Rate wird deaktiviert und die Expo-Einstellungen verändert.

Wie diese Beispiele zeigen, müsste man ohne Flugphasenprogrammierung diverse Schalter und Geber betätigen, um den gewünschten Flugzustand zu erreichen. Verwendet man Flugphasen, reicht letztlich nur ein Schalter-Klick aus, der eine Kette von Ereignissen auslöst.

3. Wie viele Flugphasen mit wie vielen Schaltern?

Die MC-24 bietet für Flächenmodelle max. acht Flugphasen an. In die einzelnen Flugphasen wechselt man durch Betätigen von einem Schalter oder mehreren in Kombination. Es können selbstverständlich 2- oder 3-stufige Schalter verwendet werden. Die Anzahl der Flugphasen ergibt sich also in der Regel durch den verwendeten Schaltertyp und die Anzahl der verwendeten Schalter. Hierzu einige Beispiele:

  • mit einem 2-stufigen Schalter kann man in 2 Flugphasen schalten
  • mit einem 3-stufigen Schalter kann man in 3 Flugphasen schalten
  • mit zwei 2-stufigen Schaltern kann man in 4 Flugphasen schalten
  • mit einem 2-stufigen Schalter und einem 3-stufigen Schalter kann man in 6 Flugphasen schalten

Zum Verständnis ergeben sich hieraus für die Umschaltung folgende Schalterstellungen:

Bei 2 Flugphasen ergibt sich bei einem 2-stufigen Schalter in der oberen Stellung die Phase 1 und in der unteren Stellung die Phase 2.

Bei 3 Flugphasen schaltet man mit einem 3-stufigen Schalter in der oberen Stellung die Phase 1, in der mittleren Position die Phase 2 und in der unteren Position die Phase 3.

Bei 4 Flugphasen ergibt die Kombination der beiden 2-stufigen Schalter die einzelnen Phasen, und zwar: Beide Schalter in Stellung oben schaltet in Phase 1, beide unten in Phase 2, erster Schalter oben und zweiter Schalter unten ergibt Phase 3 und umgekehrt die Phase 4.

Bei 6 Flugphasen hat man entsprechend eine Kombination der Schalterstellungen mit einem 3-stufigen und 2-stufigen Schalter. Der 3-stufige Schalter ergibt für alle Stellungen die Phasen 1-3, schaltet man den 2-stufigen Schalter in die andere Position ergeben wiederum alle Stellungen des 3-stufigen Schalters die Phasen 4-6.

Natürlich kann man auch kann man auch einen 3-stufigen Schalter verwenden, wenn man nur 2 Flugphasen einrichten möchte. Die dritte Schalterstellung führt dann nicht mehr zur Umschaltung, sondern es bleibt die letzte geschaltete Flugphase bestehen.

Wenn man zwei 3-stufige Schalter verwendet, lassen diese 9 mögliche Stellungskombinationen zu. Da man aber nur 8 Flugphasen einrichten kann, führt auch hier eine Stellungskombination nicht mehr zur Umschaltung und es bleibt die letzte geschaltete Flugphase bestehen.

Grundsätzlich sollte man die Wahl der Schalter sorgfältig vornehmen. Ich habe schon gesehen, dass jemand mit 3 Schaltern in 4 Flugphasen gelangt ist. Grundsätzlich ist das zwar möglich, jedoch lassen sich mit drei 2-stufigen Schaltern insgesamt 8 Kombinationen stellen. Wohl dem, der da noch durchblickt!

4. Welche Schalter sollte man verwenden?

Für die Flugphasenumschaltung kann man eigentlich jeden Schalter verwenden, also entweder die Vier auf der Mittelkonsole oder die Nachgerüsteten auf der abgeschrägten Frontplatte.
Idealer Weise geschieht die Umschaltung allerdings mit Knüppelschaltern. Diese Schalter lassen sich hervorragend bedienen und man kann die aktuelle Schalterposition erfühlen. Ein 3-Stufenschalter und ein 2-stufiger Taster auf beiden Knüppeln stellen eine optimale Kombination für alle Programmierlagen dar und das nicht nur für die Flugphasen. Auch zwei 3-stufige Knüppelschalter sind sicherlich eine gute Wahl für alle möglichen Anwendungen.

Flugphasenumschaltungen lassen sich auch über Geberschalter durchführen. Diese automatischen Schalter werden bekanntlich über die Geberstellungen aktiviert. Somit ist es also auch möglich, die Umschaltung mittels der Propschieber oder über den 3-stufigen Geber auf der Mittelkonsole durchzuführen. Die Programmierung der Flugphasen mit Geberschalter wird später genau erläutert und ist deshalb wichtig, da es für andere Programmieranwendungen ja äußerst sinnvoll ist, die favorisierten Knüppelschalter als 2- und 3-stufige Geber vorzusehen.

5. Die ersten Schritte

Der Einstieg in die Flugphasenprogrammierung beginnt im Code 51 "Phaseneinstellung". Hier werden den Flugphasen zunächst einmal verständliche Namen zugeordnet. Dies macht die Identifikation der Flugphasen für die weiterführenden Programmierungen wesentlich einfacher. Hat man sich z.B. für 5 Flugphasen entschieden, trägt man für die Phasen 1-5 jeweils einen sinnvollen Flugphasennamen ein. Hierzu markiert man die Phase 1, drückt die SEL-Taste und wählt mit dem Rotary-Knopf einen Namen aus der Auswahlliste aus. Hier findet man insgesamt 15 fertige Begriffe:

normal, Start, Start2, Thermik, Thermk2, Strecke, Streck2, Speed, Speed2, Akro, Akro2, Landung, Landg2, Schlepp, Test, Test2

Wem das zu wenig, zu unpersönlich oder in der Namensgebung zu wenig kreativ ist, hat die Möglichkeit im Code 91 “allgemeine Einstellung” insgesamt 10 eigene Phasennamen abzuspeichern. Diese erscheinen dann zusätzlich in der vorgenannten Auswahlliste.

Die Reihenfolge der Namenszuweisung braucht man keinerlei Beachtung schenken, man weist im vorliegenden Beispiel den Phasen 1-5 nacheinander und in beliebiger Reihenfolge die Namen zu. (z.B. Landung, Thermik, Speed, normal, Start)

Im Code 51 “Phaseneinstellung” lassen sich darüber hinaus noch Flugphasenuhren und Umschaltzeiten einstellen, aber das geschieht später und bleibt zunächst ohne Beachtung.

6. Die Programmierung der Flugphasenschalter

Die Flugphasenprogrammierung wird nun im Code 52 “Phasenzuweisung” mit der Schalterprogrammierung fortgesetzt. Insbesondere wenn man viele Flugphasen verwendet, gestaltet sich die Programmierung sehr komplex, da verschiedene Optionen zur Verfügung stehen.
Wenn man den Code 52 aufruft, findet man insgesamt 6 Schalterplätze vor, die von A bis F bezeichnet sind. Die Schalterplätze A und B (prior) lassen wir zunächst unberücksichtigt und wenden uns den Plätzen C bis F (kombi) zu. Hier werden nun die Schalter in bekannter Weise gesetzt. Ein 2-stufiger Schalter wird z.B. dem Platz C zugewiesen, indem man das Schaltersymbol unter “C” drückt und dann den Schalter bewegt. Ein 3-stufiger Schalter besteht ja bekanntlich aus zwei Schaltern, dementsprechend wird er auf zwei Schalterplätze zugewiesen. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass das Setzen des Schalters immer von der mittleren Schalterposition aus geschieht. Also:
3-Stufenschalter in die mittlere Position stellen, Schalter-Symboltaste z.B. unter “D” drücken, den Schalter in eine Richtung schalten und danach wieder in die mittlere Position zurückstellen. Jetzt das Schaltersymbol unter “E” drücken und den Schalter in die andere Richtung stellen.
MC-24 Phasen Bild 15Innerhalb der “Kombi”-Plätze ist es übrigens vollkommen gleichgültig, wo man die Schalter setzt. Man muss also nicht zwingend bei Platz “C” beginnen.
Im nächsten Schritt weist man nun den Schalterstellungen die einzelnen Flugphasen zu. Verwendet man einen einzelnen Schalter, z.B. einen 3-Stufenschalter, um in drei Flugphasen (Thermik, Normal Speed) zu schalten, muss man nun festlegen, welche Schalterstellung der jeweiligen Flugphase entspricht. Eine sinnvolle Schalterzuweisung könnte  z.B. so aussehen:

  • Schalter vordere Stellung - Flugphase Speed
  • Schalter mittlere Stellung - Flugphase normal
  • Schalter hintere Stellung - Flugphase Thermik

Diese Festlegung gilt es nun programmiertechnisch umzusetzen. Hierfür stellt man den Schalter in die vordere Position, drückt die SEL-Taste und stellt mit dem Rotary-Knopf den zuvor im Code 51 - “Phaseneinstellung”  festgelegten Phasennamen Speed ein. Nun schaltet man in die mittlere Position, drückt erneut die SEL-Taste und stellt den Phasennamen normal ein. In der hinteren Schalterposition wird in der gleichen Weise der Phasenname Thermik zugewiesen. Damit wäre die Phasenzuweisung abgeschlossen. Wenn man nun den 3-stufigen Schalter betätigt, erscheinen die gewünschten Phasennamen in den jeweiligen Schalterstellungen.

Wenn man zwei Schalter verwendet, wird die Sache etwas komplizierter, da ja die Kombination der beiden Schalterstellungen die Festlegung der einzelnen Flugphasen bestimmt. Hier muss man also genau überlegen, welche Stellungskombination der jeweiligen Flugphase entspricht, wie folgende Tabelle als Beispiel zeigt:

2-stufiger Schalter

vorne

vorne

vorne

hinten

hinten

hinten

3-stufiger Schalter

vorne

Mitte

hinten

vorne

Mitte

hinten

Flugphase

Speed

normal

Thermik

Start

normal

Landung

Diesen Stellungskombinationen gilt es nun wieder den einzelnen Flugphasennamen zuzuweisen. Dies geschieht genau so, wie zuvor beschrieben durch das Stellen der jeweiligen Schalterkombinationen und der Zuweisung der Phasennamen mit dem Rotary-Knopf. Da im vorliegenden Beispiel nur 5 Flugphasen gewünscht sind, wird die Flugphase normal zweimal vergeben, da mit den beiden Schaltern ja insgesamt 6 Kombinationen gestellt werden können.

Wenn man Flugphasen mit zwei oder sogar drei Schaltern schaltet, muss man sich die Stellungskombinationen genau einprägen. Natürlich werden die aktuellen Flugphasen grundsätzlich im Display angezeigt, jedoch geht damit auch immer der Blickkontakt zum Modell verloren, wenn man ständig im Display nachlesen muss, in welcher Flugphase man sich denn gerade befindet. Hier bietet die MC-24 eine geniale Option an, mit der die Orientierung wesentlich vereinfacht wird, gerade wenn man vielen Flugphasen verwenden möchte: Die Phasenschalter mit Priorität.
Diese Schalter werden auf den Schalterplätzen A und B (prior) gesetzt. Sobald diese Schalter geschlossen werden, wird sofort in die jeweils dem Schalter zugewiesene Flugphase geschaltet und zwar unabhängig davon, wie die Schalter auf den Plätzen C bis F gestellt sind. In diesem Fall ergibt sich also die Flugphase nicht aus der Kombination der Schalterstellungen, sondern es wird sofort in die zugewiesene Flugphase des Schalters A oder B umgeschaltet.
Hat man z.B. einen 3-Stufenschalter auf den Plätzen C und D (kombi) gesetzt, schaltet man damit durch Flugphasen Thermik, normal und Speed. Nun wird ein weiterer Schalter auf den Platz A (prior) gesetzt und diesem Schalter die Flugphasen Landung zugewiesen. Sobald dieser Schalter geschlossen wird, gelangt man sofort in die Flugphasen Landung, die Stellung des 3-Stufenschalters ist dabei unerheblich. Der Schalterplatz A hat dabei eine höhere Priorität als der Platz B. Ist z.B. auf dem Platz B ein weiterer Schalter gesetzt und dort die Flugphase Start zugewiesen, würde sofort in diese Flugphase umgeschaltet, wenn man den Schalter B schließt. Schließt man jetzt noch den Schalter A, würde automatische in die dort zugewiesene Flugphase Landung umgeschaltet, da A eine höhere Priorität als B hat.

Natürlich kann man auf die Plätze A und B auch einen 3-stufigen Schalter setzen, damit kann man dann wahlweise nach A oder B schalten. Hier spielt dann die Priorität von A vor B keine Rolle mehr, da man mit dem 3-stufigen Schalter in diesem Fall nicht beide Schalter gleichzeitig schließen kann.

Wenn man nun zwei 3-stufige Knüppelschalter besitzt, ist die Handhabung äußerst praktisch. Mit dem einen Schalter werden die Flugphasen Thermik, normal und Speed geschaltet, mit dem anderen gelangt man sofort in die Lande- oder Startphase. Der eine Schalter wird auf die Plätze C und D gesetzt, der andere 3-Stufenschalter auf die Prioritätsplätze A und B.

Die Zuweisung der Flugphasen für die Plätze A und B erfolgt dann letztlich, wie bei den Kombi-Schaltern beschrieben, durch Drücken der SEL-Taste und Einstellen des Flugphasennamens.

Brauchte man beim Setzen der Schalter auf den Kombi-Plätzen keinerlei Rücksicht auf die Schaltrichtung zu nehmen, sollte man auf den Prior-Plätzen aber darauf achten. Ein 2-Stufenschalter ist dann in der einen Stellung aktiv und in der anderen deaktiviert. Setzt man einen 3-Stufenschalter auf die Plätze A und B sollte man unbedingt daran denken, dass das Setzen der Schalter, wie bereits zuvor beschrieben, immer von der mittleren Stellung des Schalters aus geschieht.

Die Programmierung der Flugphasenschalter lässt sich somit wie folgt zusammenfassen:
Möchten man lediglich einen 2 oder 3-stufigen Schalter für zwei oder drei Flugphasen verwenden, sollte dieser auf jeden Fall auf die Kombi-Plätze C bis F gesetzt werden.
Benötigt man mehr als 3 Flugphasen, benötigt man auch mindest zwei oder auch mehr Phasenschalter. Man muss dann zusätzlich festlegen, ob man die Flugphasenprogrammierung auch mit Prioritätsschaltern gestalten möchte. Dies macht sicherlich in vielen Fällen Sinn, man darf dabei aber auch nicht vergessen, dass sich dann auch die realisierbaren Flugphasen reduzieren. Setzt man einen 3-Stufenschalter und einen 2-Stufenschalter auf die Kombi-Plätze C bis F, lassen sich damit durch die kombinierten Schalterstellungen insgesamt 6 Flugphasen einrichten. Wenn man den 2-Stufenschalter jedoch als Prioritätsschalter auf den Platz A oder B setzt, reduziert sich die Programmierung auf 4 Flugphasen. Werden nun weitere Flugphasen benötigt, muss man dann auch einen weiteren also dritten Schalter einsetzen.

7. Programmierung mit Geberschaltern

Wie bereits schon angedeutet kann die Schalterprogrammierung auch mit den sogenannten Geberschaltern erfolgen. In der Grundausstattung sind ja bekanntlich keine 3-Stufenschalter bei der MC-24 vorhanden, für die Flugphasenprogrammierung greift man daher gerne auf den 3-stufigen Geber auf der Mittelkonsole zurück. Dieser Geber sieht zwar aus wie ein Schalter, jeder Versuch ihn als Schalter in einer Programmierung einzusetzen schlägt jedoch fehl.
2- und 3-stufige Geber lassen sich nur über den Umweg der Geberschalter wie normale Schalter einsetzen. Der Weg hierzu ist nachfolgend beschrieben, jedoch wird auf eine Erklärung der hierfür notwendigen Zwischenschritte verzichtet. Diese sind im Bericht
Geber, Schalter, Geberschalter im Abschnitt ‘Wie definiere ich einen Geber zum Schalter bez. wie werden Geberschalter richtig programmiert’ genaustens beschrieben.

Flugphasenprogrammierung mit 3-stufigem Geber

1. Den Code 42 "Geberschalter" aufrufen, die Zeile G1 anwählen, in der zweiten Spalte die SEL-Symboltaste drücken und mit dem Rotary-Knopf den Geber 1 einstellen.

2. Den K1-Knüppel (Drosselknüppel) in eine mittlere, obere Position stellen (2/3-Gas) und in der 3. Spalte die STO-Taste drücken. In der Anzeige erscheint jetzt ein Wert von ca. +- 20 bis 80%. Die Größe des Wertes ist unerheblich, er sollte jedoch deutlich über 0% und deutlich unter +-100% betragen.

3. Nun die Zeile G2 anwählen, in die zweite Spalte wiederum den Geber 1, wie vor beschrieben, eintragen.

4. Den K1-Knüppel in eine mittlere, untere Position (1/3-Gas) stellen und wiederum die STO-Taste drücken. In der Anzeige erscheint jetzt gleichfalls ein Wert von +-20% bis 80%, jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen.

5. Jetzt nochmals in der 2. Spalte die SEL-Taste drücken und mit dem Rotary-Knopf den eingetragenen Geber 1 durch den Geber ersetzten, den man für die Schaltung verwenden möchte. Für den 3-Stufengeber auf der Mittelkonsole müsste hier in der Regel der Geber 8 eingetragen werden. Falls man sich hier nicht sicher ist, kurz in den Code 92 wechseln und den besagten Geber betätigen. In der Servoanzeige sieht man, an welchem Ausgang der Geber angeschlossen ist.

6. Zurück in die Zeile G1 und hier in der 2. Spalte die Gebereinstellung genauso korrigieren, wie in der Zeile G1.

7. Den 3-stufigen Geber nun in die Mittelposition stellen, im Display müssen jetzt in der rechten Spalte beide Schalter G1 und G2 geöffnet sein. Falls das nicht so ist, in der jeweiligen Zeile (G1 oder G2) in der 4. Spalte das Pfeil-Symbol invertieren, hierfür die SEL-Symboltaste für diese Spalte drücken und mit dem Rotary-Knopf den Pfeil umkehren.

MC-24 Phasen Bild 2Zur Kontrolle: 3-Stufengeber in Mittelstellung -> G1 und G2 sind geöffnet, Schalter in die obere Position -> ein Schalter schließt sich, der andere bleibt geöffnet, Schalter in die untere Position -> der geschlossene ist nun offen, der geöffnete schließt sich.

 

8. Die Geberschalter G1 und G2 werden jetzt im Code 52 "Phasenzuweisung" in die Kombi-Plätze C und D eingetragen (oder natürlich auch auf die Prior-Plätze A und B).
Die entsprechende Schaltersymboltaste der Plätze C und D drücken, danach die ENTER-Taste und mit dem Rotary-Knopf den Geberschalter G1 bez. G2 markieren, mit dem erneuten Drücken der ENTER-Taste ist das setzen der Geberschalter abgeschlossen.

MC-24 Phasen Bild 13

MC-24 Phasen Bild 14

Flugphasenprogrammierung mit 2-stufigem Geber
Dies funktioniert wesentlich einfacher, als mit einem 3-stufigen Geber. Auch hier wieder in den Code 42 "Geberschalter", den nächsten, freien Geberschalter anwählen, z.B. G3 und lediglich wie vor beschrieben in der zweiten Spalte den Geberausgang mit dem Rotary-Knopf eintragen, auf den der 2-stufiger Geberschalter wirkt. Auch hier wieder im Code 92 "Servoanzeige" nachschauen, wenn man sich nicht sicher ist, wo der Geber angeschlossen ist. Das war es schon.

Der Geberschalter wird dann ebenfalls wie vor beschrieben im Code 52 "Phasenzuweisung" in die Kombi-oder Prior-Plätze eingetragen.

8. Optionale Einstellungen

Es ist nun an der Zeit, dass man sich noch einmal dem Code 51 “Phaseneinstellung” zuwendet. Hier wurden ja zu Beginn die Phasennamen eingetragen, aber dieses Menü bietet noch Optionen, die wir jetzt für die weitere Programmierung nutzen wollen. In der dritten Spalte kann man je Flugphase eine Uhr bez. einen Rundenzähler mit einem separaten Zeitaufnehmer programmieren. Für jede Flugphase können folgende Eintragungen mit dem Rotary-Knopf vorgenommen werden:

Uhr 1, Uhr 2, Uhr 3, Runde, Zeit 1, Zeit 2

Es besteht also die Möglichkeit, für jede Flugphase individuelle Zeitmessungen vorzunehmen.
Die Einstellung der Uhren (Uhr 1,2,3) bzw. des Rundenzählers erfolgt im Code 62 "Flugphasenuhren". Genaueres über diese Uhren erfährt man im Bericht
Die Uhren der MC-24. Hier findet man auch entsprechende Erläuterungen über die Uhren ‘Zeit 1’ und ‘Zeit 2’.

Wesentlich interessanter ist da schon die Option, eine Umschaltzeit für die Flugphasen zu programmieren, was in der letzten Spalte vorgenommen werden kann. Die Umschaltung von einer positiven in eine negative Klappenstellung erfolgt beim Wechsel der Flugphase sehr abrupt und wesentlich schneller, als man das je mit einem Geber am Sender selbst stellen könnte. Neben der starken Belastung auf das Servogetriebe kann dies im schlimmsten Fall auch zu einem kurzen Strömungsabriss führen. Die Vorgabe einer Umschaltzeit von 0,5 bis 1,0 Sekunden führt zu einem weichen Übergang innerhalb der Flugphasenumschaltung. Die Servos und Anlenkungen werden es einem danken.

Wenn man im Code 52 eine Schalterprogrammierung vorgenommen hat, wird dies auch im Code 51 angezeigt. In der rechten Spalte des Menüs erscheinen zusätzliche Symbole mit folgender Bedeutung:

    +   Diese Phase ist über einen Schalter/eine Schalterkombination abrufbar
    *    Diese Phase ist momentan aktiv
    -    Für diese Phase ist kein Schalter programmiert. Wenn man noch keine Schalterprogrammierung vorgenommen hat,
         erscheint dieses Symbol also in jeder Zeile.

Diese Symbolik hat also einen rein informativen Charakter.

9. Trimmung der Flächenklappen

Viele Segel-Piloten richten letztlich Flugphasen ein, um so auf bequeme Art und Weise die Flächenklappen positiv und negativ zu wölben sowie unterschiedliche Mischungen aller Flächen- und Leitwerksklappen aufzurufen. Die MC-24 bietet hier maximal 21 Mischer an, die alle im Code 71 vereint sind. Grundsätzlich bieten sich zwei Möglichkeiten an, die Anstellung der Wölbklappen und gfls. der Querruder für den Speed- und Thermikflug vorzunehmen. Einerseits gelingt das über einen Geber, wie z.B. einem Propschieber oder mit dem 3-stufigen Geber auf der Mittelkonsole. Andererseits erfolgt die Anstellung durch die Umschaltung in die programmierten Flugphasen. Wenn man einen Geber verwenden möchte, geschieht das ausschließlich im Code 71 “Flächenmischer” . Im Bericht Mischkunst - Mischer verstehen und richtig programmieren und dort im Abschnitt ‘Wie werden fertige Linearmischer programmiert’  wird die Vorgehensweise und die dafür erforderlichen Mischer genau erläutert.
Verwendet man Flugphasen, um die unterschiedlichen Klappenstellungen für den Thermik- und Speedflug einzustellen, gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, diese zu programmieren.
Die Einstellungen werden in drei Menüs vorgenommen und zwar im Code 71 “Flächenmischer”, Code 53 “Phasentrimmung” sowie im Code 55 “Phasentrimmung” F3B.

Beginnen wir mit dem Code 71 “Flächenmischer”. Dieses Menü hat noch weiter Untermenüs und zwar das “Multi-Klappen-Menü”, das Menü “Bremseinstellungen” sowie der Kurvenmischer “HR-Kurve”. Im Multi-Klappen-Menü trägt man nun in die Zeile WK-Pos die

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positiven und negativen Anstellungen der einzelnen Flächenklappen, also Wölbklappen, Wölbklappen 2 und Querruder ein. Da es sich beim Code 71 um ein flugphasenabhängiges Menü handelt, kann man Werte für jede Flugphase eingeben. Die Anzahl der angebotenen Mischer im Code 71 ist abhängig davon, was für einen Eintrag man im Code 22 “Modelltyp” in der Zeile Querruder/Wölbklappen vorgenommen hat. Hat man hier z.B. nur 2 Wölbklappen angegeben, ist die Spalte für das 2. Wölbklappenpaar (WK2) ausgeblendet.
Wenn man die Programmierung der Anstellungen je Flugphase direkt am Modell vornimmt, kann man die einzelnen Klappen auf den Millimeter genau einstellen. Je nachdem, ob man positive oder negative Mischanteile eingibt, werden entsprechend positive oder negative Anstellungen realisiert.
Für die Korrektur des Höhenruders bei unterschiedlichen Klappenwölbungen muss man allerdings den Code 71 verlassen und den Code 53 “Phasentrimmung” aufrufen. Da es sich bei diesem Menü gleichfalls um ein flugphasenabhängiges Menü handelt, kann man

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hier die unterschiedlichen Korrekturen des Höhenruders für jede Flugphase vornehmen. Die Werte können entweder direkt eingegeben werden, oder man speichert die Positionen des Trimmhebels vom Höhenruder. Letzteres bedeutet, dass man innerhalb der Flugphase während des Fluges die Korrektur des Höhenruders mit dem Trimmhebel vornimmt und dann diesen Wert abspeichert. Hierfür markiert man die Spalte HR mit der HR-Symboltaste, drückt danach die STO-Symboltaste und bestätigt zum Abschluss mit der Enter-Taste.
Wenn man im Code 49 einen Sonderschalter definiert, kann man sich die digitale Trimmung zunutze machen, mit der die Trimmwerte in jeder Flugphase direkt und automatisch abgespeichert werden. Näheres hierzu findet man im Bericht
Es wird aufgetischt - Die Menüs und hier im ‘Code 53 - Phasentrimmung’  und ‘Code 49 - Sonderschalter’

Als Alternative für die Eingaben der Klappenstellungen und der Höhenruderkorrektur kann man auch den Code 55 “Phasentrimm F3B” verwenden, der darüber hinaus auch wesentlich übersichtlicher ist. Der Code 55 ist ein verborgenes Menü, man muss es zunächst aktivieren. Wie das funktioniert, erfährt man im Bericht Es wird aufgetischt - Die Menüs und hier im Kapitel ‘Code 55 Phasentrimm F3B’.
Wer sich einmal mit diesem Menü beschäftigt hat, möchte es nicht mehr missen. Es werden die Klappenstellungen für alle

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Flächenklappen in allen Flugphasen angezeigt einschl. der Korrekturwerte des Höhenruders. Darüber hinaus kann man natürlich auch die Werte verändern, sodass der vorbeschriebene Code 71 “Flächenmischer“ und der Code 53 “Phasentrimmung” für diese Programmierungen gar nicht mehr benötigt werden. Grundsätzlich werden alle Änderungen, die im Code 55 vorgenommen werden, automatisch in die Codes 71 und 53 übernommen. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Es ist also letztlich vollkommen gleichgültig, in welchem Menü man Änderungen in der Klappenprogrammierung vornimmt, die Einstellungen werden in den anderen Menüs immer automatisch übernommen.

Wenn man die Anstellung der Flächenklappen so über Flugphasen realisiert, fahren die einzelnen Klappen bei jeweiliger Flugphasen-Umschaltung in die festgelegte Stellung. Damit sich daran auch nichts ändert, sollte man den Eingang 6 im Code 74 “Nur Mix-Kanal” auf Nur Mix stellen. Damit wird ein zusätzliches Verstellen über den Propschieber unterbunden, der ja am Geber 6 angeschlossen ist und dieser auf die Wölbklappen wirkt. Man kann natürlich den Propschieber aber auch dafür verwendet, die Anstellung der Wölbklappen bei unterschiedlichen Flugphasen zu korrigieren, um somit schnell alternative Anstellungen zu testen. In diesem Fall muss man natürlich auf die Einstellung Nur Mix  im Code 74 für den Eingang 6 verzichten. Das Geniale dabei ist, dass man nun den Propschieber für jede Flugphase individuell konfigurieren kann. Dies macht man gleichfalls im Code 71 “Flächenmischer”, wo man mit den Mischern Wölbklappen->?? (▲WK▲) in jeder Flugphase bestimmen kann, ob und wie stark die Korrektur über den Propschieber auf die einzelnen Klappenpaare, also Wölbklappen 1, Wölbklappen 2 und Querruder, wirken soll. Da es sich hierbei um asymmetrische Mischer handelt, kann man für die positive und negative Anstellung der Klappen unterschiedlich Werte eingeben. Mit dieser Methode kann man den Gesamttrimm des Modells in jeder Flugphase äußerst effektiv und schnell optimieren.

10. Die weiteren Schritte

Wenn Flugphasen für ein Modell programmiert sind, hat dies auch globale Auswirkungen auf weitere Menüs der MC-24. Hiervon betroffen sind nicht nur Menüs, die für die weitere Programmierung unbedingt benötigt werden, sondern auch Menüpunkte, die zunächst einmal nicht relevant für die Flugphasen erscheinen. Hier muss man höllisch aufpassen und sollte daher sehr sorgfältig weiter programmieren. Diese flugphasenabhängigen Menüs werden im folgenden näher erläutert, es handelt sich hierbei um:

  • Code 53 "Phasentrimmung"
  • Code 71 "Flächenmischer"
  • Code 55 “Phasentrimmung F3B”
  • Code 73 "Mix aktiv/Phase"
  • Code 32 "Gebereinstellungen"
  • Code 33 "Dual-Rate/Expo"
  • Code 58 “unverzögerte Kanäle”

Nochmals zur Verdeutlichung: In den vorgenannten Menüs kann man für jede Flugphase unterschiedliche Einstellungen vornehmen. Dementsprechend gilt es zu beachten:

Einstellungen und Änderungen in den o.g. flugphasenabhängigen Menüs werden nicht automatisch in allen Flugphasen vorgenommen oder kopiert, sondern grundsätzlich nur in der aktuellen Flugphase!

Wenn also Einstellungen und Änderungen der Werte für alle Flugphasen gelten sollen, muss man diese auch einzeln in jeder Flugphase programmieren. Dies ist eigentlich absolut logisch, aber insbesondere bei Änderungen bereits vorgenommener Einstellungen wird dies gerne vergessen.
Grundsätzlich wird in allen flugphasenabhängigen Menüs die aktuelle Flugphase mit dem gewählten Namen links unten im Display angezeigt. In einigen Menüs werden die Einstellwerte aller Flugphasen übersichtlich im Display angezeigt. Dabei wird die Zeile mit den Einstellwerten der aktuellen Flugphase zusätzlich mit einem Stern-Symbol  markiert. In anderen Menüs hat man diese komfortable Ansicht nicht, hier muss man durch die einzelnen Flugphasen schalten, um die Einstellung detailliert einzusehen und gfls. zu ändern.

Code 53 - Phasentrimmung
Die Phasentrimmung ist nur für die Motorflug-Piloten interessant, und hier speziell für die Schlepp-Piloten. Mit diesem Menü lässt sich nämlich der Gesamttrimm des Modells über unterschiedliche Trimmpositionen von Querruder, Seitenruder und Höhenruder in jeder Flugphase verändern. Die Einstellung der einzelnen Trimmwerte kann direkt über den Rotary-Knopf erfolgen oder man übernimmt die Stellungen der Trimmhebel während bzw. nach einem Flug. Auch kann man mit externen Schaltern die digitale Trimmung der MC.24 einsetzen. Für den Segelflugpiloten wird die Phasentrimmung nur dann interessant, wenn die Anstellung der Klappen ausschließlich über Flugphasen erfolgt. In diesem Fall kann man in diesem Menü die Höhenruder-Korrektur bei positiver und negativer Wölbung der Flächenklappen vornehmen. (siehe auch Kapitel 9. Trimmung der Flächenklappen)

Code 71 - Flächenmischer
In diesem Menü können die Seglerpiloten alle Einstellungen für ihre Flugphasen realisieren. Dabei geht es nicht nur um die Klappenstellungen der Querruder, Wölbklappen und des Höhenruders z.B. in der Thermik- oder Speed-Phase, auch die hier angebotenen und sehr umfangreichen fertigen Mischer (z.B. Kombi-Mix, Mischer für die Landung) können nun je Flugphase zu- und abgeschaltet bzw. in ihrer Wirkung verändert werden. Aber auch hier immer wieder beachten: Nachträgliche Änderungen z.B. der Querruderdifferenzierung in allen Flugphasen vornehmen, wenn dies gewünscht ist. Das ist zwar lästig, aber notwendig! Die Möglichkeiten, die einem dieses Menü bietet, werden im Bericht Mischer verstehen und richtig programmieren im Kapitel Wie werden fertige Linearmischer richtig programmiert’ genau beschrieben.

Code 55 - Phasentrimmung F3B
Der Code 55 ist praktisch ein Sonder-Untermenü des Codes 71 ”Flächenmischer”. Man erhält hier einen Überblick über alle Stellungen sämtlicher Wölbklappen, Querruder und des Höhenruders in jeder Flugphase und man kann darüber hinaus auch alle Einstellungen verändern. Dies bedeutet aber auch, dass alle hier vorgenommenen Änderungen gleichfalls im Code 71 wirksam sind und umgekehrt alle im Code 71 eingestellten Klappenwerte auch hier angezeigt werden (siehe auch Kapitel 9. Trimmung der Flächenklappen). Die unterschiedlichen Werte müssen natürlich erflogen werden oder man übernimmt sie aus vorhandenen Test- und Flugberichten. Der Code 55 ist ein verborgenes Menü. Wie man einen Zugriff auf diesen Code erlangen kann, erfährt man im Bericht Es wird aufgetischt - Die Menüs im Abschnitt ‘Code 55 - Phasentrimmung F3B’.

Code 73 - Mix aktiv/Phase
Hier kann festgelegt werden, in welcher Flugphase alle im Code 72 programmierten, freien Mischer wirken sollen. Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen flugphasenabhängigen Menüs können Linear- und Kurvenmischer nicht für jede Flugphase angepasst werden. Wenn dies tatsächlich gewünscht wird, müssen mehre Mischer mit unterschiedlichen Mischanteilen programmiert werden, die dann in den zugedachten Flugphasen im Code 73 aktiviert werden.
Grundsätzlich wirkt jeder neue im Code 72 programmierte freie Mischer zunächst in jeder Flugphase! Man braucht dieses Menü nur dann, wenn ein Mischer nur in bestimmten Phasen aktiviert sein soll.

Code 32 - Gebereinstellungen
Obwohl Gebereinstellung zunächst wenig mit Flugphasen gemeinsam haben, gehören sie zu den flugphasenabhängigen Menüs. Auch hier gilt:  Änderungen gfls. in jeder Flugphase vornehmen!
Tatsächlich gibt es einige Programmieranwendungen, wo es sinnvoll ist, hier Änderungen je Flugphase vorzunehmen, z.B. das Abschalten einer bestimmten Geberfunktion. Der klassische Anwendungsfall hierfür ist das Ein- und Ausschalten des E-Motors bei einem E-Segler durch Phasenschaltung. Beispiele hierfür sind in der Programmdatenbank auf diesen Seiten zu finden.

Code 33 - Dual-Rate/Expo
Hat man vor der Flugphasenfestlegung hier schon probeweise Werte programmiert, wird man diese in irgendeiner Flugphase wiederfinden, in den anderen Phasen stehen jungfräuliche Werte von 100% bei Dual-Rate und 0% bei Expo. Dies ist eine äußerst wichtige Erkenntnis und sollte unbedingt beachtet werden:
Dies hat natürlich Vor- und Nachteile. Einerseits besteht jetzt die Möglichkeit, Dual-Rate und Expo für jede Flugphase separat zu programmieren, was ja auch zunächst sinnvoll erscheint. Wenn allerdings Einstellungen und Änderungen der Werte für alle Flugphasen gelten sollen, muss man diese auch einzeln in jeder Flugphase programmieren. Insbesondere bei Änderungen bereits vorgenommener Einstellungen wird dies gerne vergessen.

Code 58 - Unverzögerte Kanäle
Im Code 51 “Phaseneinstellung” hat man ja Möglichkeit eine Verzögerungszeit bei der Umschaltung der Flugphasen zu programmieren, was auch durchaus sinnvoll ist. Schaltet man z.B. bei einem E-Segler von der Motor- in die Thermik-Phase, würden sich alle Flaps gem. der eingestellten Verzögerungszeit langsam in die zugewiesene Stellung der Flugphase bewegen. Allerdings stellt sich dann auch der E-Motor mit Verzögerung ab, was nicht unbedingt gewünscht ist. Dementsprechend kann man im Code 58 bestimmte Kanäle von dieser Umschaltverzögerung ausschließen. Ist der Regler des Motors am Empfängerausgang 8 angeschlossen würde man also den Kanal 8 auf unverzögert einstellen und zwar in allen Flugphasen, in dem der Motor abgeschaltet ist. In der/den Flugphase(n), wo der Motor läuft, bleibt die Verzögerungszeit natürlich aktiv, damit der Motor auch gewollt langsam anläuft. In diesem Code lässt sich also jeder beliebige Empfängerausgang in allen oder einzelnen Flugphasen von der Umschaltverzögerung ausschließen.

11. Der letzte Schliff

In diesem Bericht wurde gezeigt, wie eine richtige und optimale Flugphasenprogrammierung durchgeführt wird. Durch die flugphasenabhängigen Menüs kann eine optimale Anpassung erfolgen, wobei sehr sorgfältig vorgegangen werden sollte, da hier auch Fehler gemacht werden können. Gerade beim Feintrimm des Modells sollte man besonders sensibilisiert sein, wenn man in einem Menü in der linken unteren Ecke einen Flugphasennamen erblickt, dann handelt es sich nämlich um ein flugphasenabhängiges Menü mit den o.g. Besonderheiten, die es hierbei zu beachten gilt.
Es versteht sich von selbst, dass eine solche Grundprogrammierung nicht mal schnell auf dem Platz vorgenommen werden sollte, sondern in Ruhe im heimischen Hobbyraum. Hierzu noch ein abschließender Tipp:
Gerade während der Bauphase eines Modells erfolgen immer wieder Teilprogrammierungen von Gebereinstellungen, Mischer werden programmiert und getestet und sonstige Einstellung senderseitig vorgenommen, die auch letztlich beibehalten werden können. Wenn man sich zum Abschluss die Phasenprogrammierung vornimmt, ist es ja recht mühsam, die bestehenden Einstellungen in alle neuen Flugphasen zu übernehmen. Im Code 12 "Kopieren/Löschen" kann man nicht nur Modellspeicher kopieren oder löschen, sondern auch Flugphasen innerhalb eines Modellspeichers. Es ist somit möglich, bereits bestehende Voreinstellungen, die ja in einer Flugphase abgelegt sind, bequem und vollständig in die anderen Flugphasen zu kopieren. Danach kann man in den einzelnen flugphasenabhängigen Menüs den endgültigen Feinschliff einzelner Einstellungen vornehmen.

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