Zeitgeist - Die Uhren der MC-24

 

Zeitgeist

Die Uhren der MC-24

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MC-24 Uhren Bild 1

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Die MC-24 bietet dem Nutzer eine große Auswahl von Uhren an und damit beginnt die Qual der Wahl. Wenn man sich einige Minuten mit diesem Bericht befasst, fällt die Auswahl wesentlich leichter und ist somit voll im Trend der Zeit!
In den Codes 61 und 62 findet man alles, was man für den Einsatz der Zeitnahme für unsere Flugmodelle braucht, wobei der Code 62 ausschließlich bei programmierten Flugphasen Anwendung findet. Fangen wir also mit dem Uhrenangebot im Code 61 an.

1. Modellzeit

Sobald man einen neuen Modellspeicher öffnet, fängt sofort in diesem Speicher automatisch eine Uhr an zu ticken, die Modellzeituhr. Sie erscheint ständig in der Grundanzeige des Displays und zeigt die Gesamtzeit des jeweiligen Speicherzugriffes an. Die Aussagekraft dieser 40 Uhren ist eher zweifelhaft, da sie natürlich weiterlaufen, wenn das Modell nicht in der Luft ist, der Modellspeicher für Testzwecke und Einstellarbeiten im Hobbyraum aktiv ist oder man ganz einfach vergessen hat, den Sender auszuschalten. Nur ganz Penible können mit diesen Uhren z.B. die Gesamtflugzeit in einer Saison für ihre Modelle ermitteln. Wenn man sich nicht um sie kümmert, schalten sie bei 99 Stunden und 59 Minuten wieder auf 0:00 zurück und fangen von vorne an.

Im Code 61 "Uhren (allgemein)" kann man sie gleichfalls mit der CLR-Taste auf 0:00 zurücksetzen und sogar einen Schalter programmieren. Die Uhr läuft dann nur, wenn der Schalter geschlossen ist. Damit ist es tatsächlich möglich, die Gesamtflugzeit für die Dauer eines Modelllebens zu ermitteln. Voraussetzung ist natürlich, dass der Pilot nie vergisst, den Schalter vor dem Start und nach der Landung zu aktivieren bez. zu deaktivieren.

Wie bei allen Schalterprogrammierungen kann man hier auch Geberschalter einsetzen. Denkbar wäre, dass man die Uhr z.B. über einen Geberschalter mit dem Einziehfahrwerk verbindet: Im ausgefahrenen Zustand steht die Uhr, ist das Fahrwerk eingefahren - der Flieger befindet sich ja dann meistens in der Luft - fängt sie an zu ticken.

2. Akkuzeit

Diese Uhr ist wesentlich interessanter und erscheint gleichfalls ständig in der Grundanzeige im Display. Sie gibt die tatsächliche Betriebszeit des Senders an. Falls der Sender nicht wochenlang ungenutzt sein Dasein gefristet hat, kann man aufgrund der angezeigten Betriebszeit wunderbar abschätzen, wie lange der Senderakku noch für ungetrübtes Fliegen zur Verfügung steht. Unterschreitet der Akku eine bestimmte Schwellenspannung, geht das Gepiepse los und fordert den Piloten nachhaltig und dauerhaft auf, doch schnellstens zu landen und eine Ladestation aufzusuchen.

Das schöne bei dieser Uhr ist, dass sie sich selbstständig auf 0:00 zurückstellt, wenn man den Sender an ein Ladegerät angeschlossen hat. Eine Rückstellung ist auch mit dem Betätigen der CLR-Symboltaste möglich, wenn man die Akkuzeit im Code 61 entsprechend angewählt hat.

3. Fluguhren

Beschäftigen wir uns nun mit den Uhren, die bei jedem Flug zum Einsatz kommen und modellspezifisch unterschiedliche Informationen liefern: Die Fluguhren.
Die MC-24 besitzt davon zwei und diese weisen folgende Merkmale auf:

  • es sind absolut identische Uhren
  • sie sind ständig im Grunddisplay zu sehen
  • man kann ihnen einen speziellen Namen zuordnen
  • der zugewiesene Name definiert letztlich die Funktion und die Wirkungsweise der Uhren
  • man kann sie vorwärts oder rückwärts laufen lassen
  • sie müssen grundsätzlich über einen Schalter gestartet werden
  • sie haben eine maximale Laufzeit von 999 Minuten und 59 Sekunden, danach fangen sie wieder bei 0:00 an

Nun, das sind eine ganze Menge von Merkmalen, die es jetzt zu ordnen und erklären gilt.
Dass sie ständig im Grunddisplay zu sehen sind, merkt man schon nach dem ersten Einschalten des neuen Senders. Die Fluguhren sind schön groß in der rechten, oberen Ecke eingeblendet, sie stehen untereinander. Dementsprechend wurde ihnen für die Grundsoftware die Namen "Uhr Oben" und "Uhr Mitte" zugeordnet.
Im Code 61 "Uhren allgemein" lassen sich hier die Menüpunkte "Oben" und "Mitte" anwählen, gemeint sind damit eben diese Fluguhren. Wenn man nun einen dieser Menüpunkte markiert und danach die linke SEL-Symboltaste drückt, kann man mit dem Rotary-Knopf beiden Uhren folgende Bezeichnungen zuordnen:

  • Stoppuhr
  • Motorzeit
  • Flugzeit
  • Rahmenzeit

Wie gesagt, bestimmt der zugeordnete Name die Funktions- und Wirkungsweise der Uhren und diese stellen sich wie folgt dar:

Fluguhr als Stoppuhr

Die einfachste Uhr ist die Stoppuhr. Sie wird über einen 2-stufigen Schalter gestartet, wenn man den Schalter wieder zurückstellt, bleibt sie stehen. Ein erneutes Schalten lässt sie weiter laufen. Sie wird mit der CLEAR-Taste (Folientastatur rechts neben dem Display) zurückgestellt, dies funktioniert aber nur, wenn die Uhr angehalten ist! Den erforderlichen Schalter setzt man gleichfalls im Code 61 und zwar in der letzten Spalte. Natürlich kann hier auch ein Geberschalter programmiert werden.

Fluguhr als Motorzeit

Als Motorzeit ist sinnigerweise die Motorlaufzeit gemeint und zwar genauer die Laufzeit von Elektro-Antrieben, da diese ja bekanntlich bei E-Seglern während des Fluges nicht ständig in Betrieb sind. Sie ist in ihrer Funktions- und Betriebsweise exakt identisch mit der Stoppuhr. Die Frage, warum zwei identischen Uhren mit unterschiedlichen Namen, lässt sich ganz einfach beantworten: Bei Kombination dieser beiden Zeitnehmer ("Uhr Ober" und "Uhr Mitte") lässt sich nämlich wunderschön mit der Stoppuhr die Gesamtflugzeit ermitteln und mit der Motorzeit die reine Laufzeit des E-Motors. Letztere wird nämlich einfach mit dem Gasknüppel oder Motorschalter gekoppelt, wobei sie dann automatisch gemeinsam mit dem Motor gestartet oder angehalten wird.

Fluguhr als Flugzeit

Wenn man eine Fluguhr als Flugzeit definiert, kommt Freude auf. Zum Starten müssen sie, wie die Stoppuhr und die Motorzeituhr, im Code 61 mit einem Schalter programmiert werden. Wenn man sie mit dem Schalter startet, verhält sie sich zunächst wie eine Stoppuhr, den Versuch sie mit dem Schalter anzuhalten, scheitert jedoch kläglich, denn sie läuft und läuft und läuft. Anhalten kann man sie nur über die STOP-Symboltaste rechts unten im Grunddisplay. Man muss allerdings vorher den programmierten Schalter wieder in die Aus-Position stellen, sonnst kann man sie überhaupt nicht mehr anhalten.

Wie lässt sich eine solche Funktionsweise in der Praxis sinnvoll einsetzen?
Nun, Fluguhren haben eine unangenehme Eigenschaft: Man vergisst sie ständig manuell zu starten. Da man mit ihnen aber wunderbar abschätzen kann, wie lange z.B. der Spritvorrat denn noch ausreicht, sollte man sie so programmieren, dass sie automatisch starten. Dies gelingt aber fast nur mit Geberschaltern.
Ein Beispiel soll das erläutern: Ein Motorflieger startet die
Flugzeit über einen programmierten Geberschalter mit dem Gasknüppel. Sobald er Vollgas gibt, läuft die Flugzeituhr an, weil der Geberschalter schließt. Sobald er das Gas zurücknimmt, öffnet der Geberschalter, jedoch die Flugzeituhr läuft weiter, weil sie ja als Flugzeit definiert ist und weiterlaufen soll sie ja auch. Eine definierte Stoppuhr oder Motorlaufzeituhr würde beim Öffnen des Geberschalters erneut anhalten, was für einen Flug mit Verbrennermotor nicht gewünscht ist. Man kann natürlich jetzt einwerfen, dass man auch schon bei den Startvorbereitungen den Motor kurz mit Vollgas laufen lässt und sich dabei die Flugzeituhr einschaltet. Dieser Einwand ist schon richtig, jedoch erfolgt in den meisten Fällen kurz darauf der Start und die Uhr läuft, auch wenn man nicht mehr daran gedacht hat. Letztlich gehören zu den letzten Startvorbereitungen nicht nur der obligatorische Rudercheck, sondern auch das Starten der Uhren oder das Zurückstellen derselben, wenn sie vorher bereits automatisch ihren Dienst aufgenommen haben.
Wenn man diesen Uhrentyp manuell starten möchte, sollte man einen Momentschalter verwenden, dieser schaltet nämlich automatisch immer wieder in die Aus-Position und somit lässt sich die Uhr über die STOP-Symboltaste auf dem Grunddisplay jederzeit wieder anhalten. Wenn man einen 2-stufigen Schalter verwendet, darf man halt nicht vergessen, den Schalter nach dem Starten der Uhr wieder auf die Aus-Position zu stellen.

Wird die "Uhr Mitte" als Flugzeit definiert, gibt´s noch eine Besonderheit: Hier kann man wahlweise auf die Schalterprogrammierung verzichten und die Uhr mit der RUN-Symboltaste auf dem Grunddisplay starten, das Anhalten gelingt mit der STOP-Symboltaste, wie bei der "Uhr Oben".

Die Flugzeit lässt sich mit der CLEAR-Taste (Folientastatur) wieder zurücksetzen, aber auch hierbei müssen die Uhren angehalten sein, sonst drückt man vergeblich.

Fluguhr als Rahmenzeit

Die Rahmenzeituhr arbeitet analog der Flugzeituhr, mit dem Unterschied, dass man sie nicht mehr anhalten kann, wenn sie einmal gestartet ist. Hier hilft nur noch das Ausschalten des Senders, beim Einschalten des Senders werden sie automatisch zurückgesetzt.
Im Handbuch ist zu lesen, dass dieser Uhrentyp in erster Linie für Wettbewerbspiloten gedacht ist, die für eine bestimmte Aufgabe eine entsprechende Rahmenzeit zur Verfügung haben. Ehrlich gesagt habe ich noch keinen Wettbewerbspiloten kennen gelernt, der diesen Uhrentyp ernsthaft verwendet. Sie hat im Endeffekt nur einen einzigen Vorteil: Einmal gestartet lässt sie sich auch unbeabsichtigt nicht mehr anhalten, es sei denn, man schaltet den Sender aus. In Anbetracht der Tatsache, dass dies ein Wettbewerbspilot nach Abschluss der Aufgabe tatsächlich tut, ist die Funktion dieser Uhr in irgendeiner Weise nachvollziehbar.

4. Vorwärts oder rückwärts

Wir haben im letzten Kapitel gelernt, dass 4 verschiedene Typen von Fluguhren mit gemeinsamen oder unterschiedlichen Funktionsweisen definiert werden können. Alle Fluguhrtypen besitzen aber noch ein wesentliches Merkmal: Sie können vorwärts oder rückwärts laufen.

Vorwärts laufende Uhren beginnen bei einem Startwert von 0:00, setzt man sie mit der CLEAR-Taste zurück, werden sie auf diesen Startwert eingestellt. Wenn man einer Fluguhr lediglich einen Typen zuweist, also Stoppuhr, Motorzeit, Flugzeit Rahmenzeit, ist dies grundsätzlich eine vorwärts laufende Uhr.

Soll eine Uhr rückwärts laufen, muss man im Code 61 noch einmal Hand anlegen. In der Spalte Timer gibt man dann einen Startwert ein, der maximal 180 Minuten und 59 Sekunden betragen kann, wobei man die Minuten und Sekunden separat mit den darunter liegenden SEL-Symboltasten und Rotary-Knopf eintragen muss. Sobald also in der Spalte Timer ein Eintrag vorgenommen wird, laufen die Uhren rückwärts gegen 0:00 und zwar beginnend vom eingetragenen Startwert.
Rückwärts laufende Uhren haben einen unschätzbaren Vorteil: Man kann zusätzlich ein akustisches Warnsignal erzeugen, das kurz vor Ablauf der eingestellten Zeit aktiviert wird. Der Pilot braucht also die Fluguhr nicht ständig zu beobachten, sondern wird akustisch an den leeren Tank und das nahe Ende des Fluges erinnert. Der Zeitpunkt dieser akustischen Warnung kann ebenfalls variiert werden. In der Spalte Alarm kann hier in 5-Sekunden-Schritten eine Zeit von 5 bis 90 Sekunden vorgegeben werden.
Beispiel: Ein Motorflieger definiert eine Stoppuhr mit einer Startzeit von 17 Minuten (so lange reicht ungefähr eine Tankfüllung) und stellt den Alarm auf 90 Sekunden ein. Wenn die Stoppuhr nun über einen Schalter gestartet wird, beginnt die Uhr bei 17:00 Minuten rückwärts an zu laufen, bei 1:30 Minuten meldet sich zum ersten Mal der Alarm. Damit man auch wirklich nicht auf die Fluguhr schauen braucht, wird das Alarmsignal noch variiert. Dabei entstehen folgende Tonsignalfolgen:

  • ab 90 Sekunden vor 0:00: es ertönt alle weitere 10 Sekunden ein Signal
  • bei 30 Sekunden vor 0:00: es ertönt ein 3-fach-Signal
  • bei 20 Sekunden vor 0:00: es ertönt ein 2-fach-Signal
  • ab 10 Sekunden vor 0:00: es ertönt jede weitere Sekunde ein Signal
  • ab 5 Sekunden vor 0:00: es ertönt jede weitere Sekunde ein Signal mit zunehmender Tonhöhe
  • bei 0:00 erklingt noch ein langes Schlusssignal

Diese Signaletüde mag für manche sehr belustigend sein, hat aber auch einen praktischen Hintergrund: Es gibt zum Beispiel Segelflugwettbewerbe, in dem das Modell nach dem Ausklinken innerhalb eines bestimmten, maximalen Zeitlimits wieder gelandet sein muss. Nun, im Wettbewerb ist sicherlich ein Helfer zur Stelle, der ständig die Zeitinformationen an den Piloten mitteilt. Beim Training auf dem heimischen Flugplatz fehlt der Helfer meistens, der Alarmtimer mit verschiedenen Signalfolgen ist hierbei ein sehr guter Ersatz.

Rückwärts laufende Uhren werden auch mit der CLEAR-Taste (Folientastatur) zurückgesetzt, jedoch nicht auf den Wert 0:00, sondern logischer Weise auf den eingestellten Startwert. Aber auch hier gilt: Die Uhr muss angehalten sein. Diese Rücksetzung erfolgt bei einer definierten Rahmenzeituhr automatisch beim Einschalten. Wenn rückwärts laufende Uhren den Wert 0:00 erreichen, bleiben sie nicht stehen, sondern laufen ganz normal vorwärts weiter. Ein Alarmsignal ertönt danach allerdings nicht mehr.

Ein wichtiger Hinweis noch: Wenn man eine Startzeit für einen Uhrentyp eingetragen hat und den Code 61 verlässt, wird man im Grunddisplay vergeblich die eingestellte Sollzeit erblicken. Nicht ärgern, sondern die CLEAR-Folientaste drücken, die Uhr muss zunächst zurückgesetzt werden, damit es funktioniert. Dies ist auch dann grundsätzlich erforderlich, wenn man an einen Uhrentyp im Menü 61 Veränderungen vornimmt!

5. Flugphasenuhren

Die Zeitnahme ist noch nicht beendet, es geht noch weiter!
Die MC-24 bietet weiterhin für drei von den sechs programmierbaren Flugphasen sogenannte Flugphasenuhren an. Die Zuordnung der 3 Uhren kann frei auf die jeweiligen Flugphasen vorgenommen werden. Es handelt sich bei diesen 3 weiteren Uhren ausschließlich um Stoppuhren, wie die Fluguhren zählen sie maximal 999 Minuten und 59 Sekunden. Sie müssen mit einem Schalter oder Geberschalter gestartet werden und lassen sich durch Öffnen des Schalters wieder anhalten. Auch kann man sie vorwärts und rückwärts laufen lassen, für letzteres muss man wieder einen Startwert programmieren und kann dann auch, wie bei den Fluguhren, auf das Alarmsystem zurückgreifen. Die Besonderheit der Flugphasenuhren besteht darin, dass nur die Uhr in der aktiven Flugphase läuft, die Uhren in den anderen Flugphasen werden angehalten.

Beispiel: Ein Wölbklappensegler ist mit drei Flugphasen programmiert und zwar Thermik, Speed und Akro. Jeder Flugphase ist eine Uhr zugewiesen. Ist die Flugphase Thermik aktiv, läuft entsprechend die Uhr für diese Flugphase, die beiden anderen Uhren sind gestoppt. Wechselt man nun die Phase Akro, wird die Akro-Uhr gestartet und die Thermik-Uhr angehalten, usw.
Grundsätzlich muss jede Uhr einmal mit einem Schalter gestartet werden, auch wenn die jeweilige Flugphase nicht aktiv ist. Schaltet man in eine Flugphase und die zugeordnete Phasenuhr wurde nicht über einen Schalter gestartet, läuft sie auch nicht an! Die Uhr der aktiven Flugphase kann man nur über den programmierten Schalter anhalten. Dieses Start-/Stopp-Szenario ist schon etwas verwirrend, deshalb fassen wir noch einmal zusammen:

  1. Flugphasenuhren müssen einzeln über einen gemeinsamen oder einzelnen Schalter/Geberschalter gestartet werden.
  2. Danach läuft nur die Uhr der aktiven Phase, die anderen Flugphasenuhren werden angehalten.
  3. Die aktive Uhr kann wiederum nur über den Schalter angehalten werden.
  4. Die aktive Uhr wird über die CLEAR-Folientaste auf 0:00 oder den programmierten Startwert bei einer rückwärts laufenden Uhr zurückgesetzt. Dies funktioniert aber bekannterweise nur, wenn die Uhr über den Schalter gestoppt wurde. Zu Beachten ist hierbei, dass gleichfalls die nicht aktiven Uhren zurückgesetzt werden, auch wenn sie nicht über einen Schalter angehalten wurden. Alles klar?

Langsam wird es auf dem Grunddisplay eng. Wird eine Flugphasenuhr programmiert, erscheint sie unterhalb der "Uhr Mitte" in gleicher Größe, dafür verschwindet das Graupner/JR-Logo aus der Anzeige. Werden mehrere Flugphasenuhren programmiert, erschein immer nur die Uhr der aktiven Phase, alle drei Phasenuhren kann man nicht gleichzeitig auf dem Display anzeigen lassen. Die Programmierung der Flugphasenuhren geschieht wie folgt:

Voraussetzung für diese Uhren sind natürlich bereits fertig programmierte Flugphasen. Man geht zunächst in den Code 51 "Phasenzuweisung", markiert mit dem Phasenschalter die gewünschte Flugphase, drückt die SEL-Symboltaste in der Spalte Flugphasenuhren und stellt mit dem Rotary-Knopf die gewünschte Uhr 1-3 ein. Hat man mehr als drei Flugphasen, muss man sich entweder dafür entscheiden, welche Phasen mit einer Uhr ausgestattet werden sollen, oder man stellt die gleiche Uhr in mehreren Flugphasen ein, also z.B. die Uhr 1 in den Phasen 1 und 4. In diesem Fall läuft die Uhr, wenn die Flugphasen 1 oder 4 aktiviert sind, in den anderen Flugphasen wird sie angehalten.
Alles weitere passiert im Code 62 "Flugphasenuhren". Hier findet man die Uhren 1-3 wieder und kann sie bei Bedarf durch Eingabe eines Startwertes als rückwärts laufende Uhr definieren. Auch die Programmierung der Alarmsequenz geschieht wie bei den bereits beschriebenen Fluguhren.

Ein besonderes Augenmerk muss jedoch auf die notwendige Schalterprogrammierung gelegt werden, denn ohne die läuft ja bekanntlich nichts. Am einfachsten ist es, diese Uhren mit einem gemeinsamen Schalter zu starten. In diesem Fall muss für jede Uhr ein und derselbe Schalter im Code 62 gesetzt werden. Wer will, kann auch jede Uhr einzeln über separate Schalter starten. Hier muss dann entsprechend auch für jede Uhr separat ein Schalter programmiert werden. Man sollte aber tunlichst vermeiden, den oder die Phasenschalter für die Uhren zu verwenden, da man die aktive Uhr dann nicht mehr anhalten kann. Zur Erinnerung: Es läuft nur die Uhr der aktiven Phase und nur diese wird im Grunddisplay angezeigt. Wenn eine Phase aktiviert ist, ist der dazugehörige Phasenschalter geschlossen. Hat man diesen Schalter auch für die zugeordnete Uhr verwendet, ist dieser natürlich auch geschlossen und die Uhr läuft. Möchte man jetzt die Uhr über den Phasenschalter anhalten, wechselt man aber auch gleichzeitig in eine andere Flugphase und dadurch auch auf eine weitere Phasenuhr. Das Anhalten der aktiven Uhr wird also niemals gelingen.

Natürlich kann man auch die Uhren über einen gemeinsamen oder mehrere Geberschalter starten. Denkbar wäre hier, die Uhren z.B. mit einem Geberschalter in Gang zu setzen, der über die Schleppkupplung oder das Einziehfahrwerk eines Großseglers aktiviert wird. Hier sind mehrere Möglichkeiten denkbar.

Die alles umfassende Frage stellt sich zum Schluss: Wozu werden Flugphasenuhren eigentlich benötigt?
Nun, diese Frage ist auch für mich nicht überzeugend zu beantworten, insbesondere auch deshalb nicht, weil ich kein Wettbewerbspilot bin und angeblich bei diesen Piloten Phasenuhren reichlich Anwendung finden. Tatsächlich gibt es Wettbewerbe, bei denen bestimmte Flugaufgaben mit einer vorgegebenen Rahmenzeit nur in einer speziellen Flugphase bewältigt werden können. Hier scheinen Flugphasenuhren als ein sinnvolles Kontrollinstrument.
Für den Normalflieger bleibt eigentlich nur die Information, wie sich ein Gesamtflug innerhalb der Flugphasen zeitlich gestaltet hat. Dies kann manchmal schon recht aufschlussreich sein. Für die Ermittlung der Gesamtflugzeit kann man sich das Aufaddieren der einzelnen Phasenzeiten ersparen, wenn man parallel zu den Phasenuhren eine Fluguhr programmiert hat.

6. Rundenzähler

Dies wird kein Exkurs auf die Carrera-Bahn, wir sind immer noch bei den Fliegern.
Tatsächlich lässt sich zum Abschluss auch noch ein Rundenzähler programmieren, wobei hier nicht der Schwerpunkt auf das Zählen der geflogenen Runden gelegt wird, sondern die Zeit, die man für eine geflogene Runde benötigt hat. Runden fliegen heißt nichts anderes, als eine bestimmte, markierte Strecke mehrfach abzufliegen. Hier sind die Pylon-Flieger wohl die bekanntesten Zeitgenossen, die ihre Freude am "Im-Kreis-Fliegen" haben. Auch gibt es Segelflugwettbewerbe, wo es bestimmte Streckenaufgaben mehrfach, also rundenweise, zu bewältigen gilt. Für diese Wettbewerbe ist dieser Zähler wohl auch entwickelt worden.

Bei der MC-24 wird der Rundenzähler mit einem Schalter bedient. Beim Schalten wird der Rundenzähler jeweils um eins erhöht und gleichzeitig die Zeit, die zwischen zwei Schaltvorgängen vergangen ist, in einem Zwischenspeicher abgelegt. Dieser kann später ausgelesen werden. Mit jedem Betätigen des Schalters werden also die geflogenen Runden gezählt und die einzelnen Rundenzeiten abgespeichert.

Rundenzähler können nur in Flugphasen programmiert werden, also ohne Flugphasen auch kein Rundenzähler. Dementsprechend werden sie, ähnlich wie die Phasenuhren programmiert. Es steht nur ein Rundenzähler zur Verfügung, man muss sich also für eine Flugphase entscheiden.
Zunächst also wieder in den Code 51 "Phasenzuweisung", die ausgewählte Flugphase mit dem Phasenschalter einstellen und in der Spalte Flugphasenuhren die SEL-Symboltaste drücken. Mit dem Rotary-Knopf wird nun Runde eingestellt. Zum Abschluss erfolgt im Code 62 "Phasenuhren" noch die Schalterprogrammierung, wie bei den Phasenuhren ist sie zwingend. Man sollte hier ausschließlich Momentschalter oder Taster verwenden, alles andere ist wirklich reiner Krampf.

Beim Betätigen des Momentschalters wird zunächst die ganze Sache gestartet, d.h. der Zähler wird auf 01 gestellt und die Uhr für die erste Runde gestartet. Im Grunddisplay erscheint nicht die Uhr, sondern man sieht nur den Zähler. Bei jedem weiteren Betätigen des Schalters wird der Zähler um eins erhöht, die Uhr wird angehalten und die abgelaufene Zeit im Speicher abgelegt, danach wird sie zurückgesetzt und erneut gestartet. Das passiert natürlich alles blitzschnell, sodass man letztlich die tatsächlich geflogenen Rundzeiten erhält.

Der Rundenzähler wird mit der STOP-Symboltaste auf dem Grunddisplay angehalten, danach kann man durch Drehen am Rotary-Knopf die einzelnen Rundenzeiten sekundengenau auslesen. Durch Betätigen der CLEAR-Folientaste wird der Zähler wieder auf 00 zurückgesetzt und der Zeitspeicher gelöscht.

Es versteht sich von selbst, dass dieser Rundenzähler auch für die Car-Fahrer und die Schiffsmodellbauer von Nutzen ist, wenn denn eine MC-24 bei diesen Modellbauern zum Einsatz gelangt.

7. Welche Uhr für welches Modell?

Tatsächlich kann man hier eine Menge experimentieren und ausprobieren. Wenn man einmal vom Wettbewerbsflug absieht, können mit den zur Verfügung stehenden Uhren fast alle individuellen Informationsbedürfnisse befriedigt werden. Zunächst sollte man sich im klaren darüber sein, ob eine Uhr rückwärts oder vorwärts laufen soll. Werden bei einem Modell Hilfsantriebe verwendet, also E- oder V-Motoren, sind mit Sicherheit rückwärts laufende Uhren die richtige Wahl. Sie warnen rechtzeitig dass, dass der Tankvorrat oder die Kapazität der Akkus langsam am Ende sind. Werden Fluguhren über einen Geberschalter gestartet, sollte man sie als Flugzeit definieren, damit sie sich auch nicht mehr abschalten, was ja durch einen sich wieder öffnenden Geberschalter bei Stoppuhren der Fall wäre.
Wie gesagt: Individuelle Kreativität ist hier keine Grenzen gesetzt. Nachfolgende Empfehlungen sollen deshalb nur als Entscheidungshilfen dienen.

Segelmodelle

Hier sind vorwärts laufende Fluguhren als Stoppuhr die beste Wahl, da man ja ständig auf Rekordsuche nach der längsten Flugzeit ist. Beim Hangflug oder Hochstart kann man eine Stoppuhr über einen Schalter vor dem Start aktivieren. Beim F-Schlepp kann man schon mit zwei Uhren ein wenig tricksen. Die erste Fluguhr wird als Stoppuhr definiert und misst die Schleppzeit, die zweite Uhr die Flugzeit nach dem ausklinken. Letztere wird über einen Geberschalter durch das Betätigen der Schleppuhr automatisch gestartet und sollte als Flugzeit definiert werden, damit sie sich nicht mehr abschaltet, wenn man versehentlich nochmals den Geber der Schleppkupplung betätigt. Ganz Pfiffige kombinieren beide Uhren mit einem Geberschalter, d.h. wird die Flugzeituhr durch Betätigen des Gebers für die Schleppkupplung gestartet, wird gleichzeitig die Stoppuhr für den Schleppflug angehalten.

Segler mit E-Antrieb

Auch hier ist der Einsatz von zwei Fluguhren sinnvoll. Die eine überwacht die reine Motorlaufzeit und muss zwingend als Typ Stoppuhr oder Motorzeit definiert werden. Diese Uhr wird nämlich ständig über den Gasknüppel oder den Motorschalter gemeinsam mit dem Antrieb ein- und ausgeschaltet. Läuft sie rückwärts, ermahnt sie mit programmiertem Alarmsystem rechtzeitig zur Landung. Die zweite Uhr erfasst die Gesamtflugzeit. Diese sollte als Flugzeit definiert werden und wird gleichfalls über den Gasknüppel oder dem Motorschalter einmalig gestartet.

Motormodelle

Motormodelle mit V- oder E-Antrieb benötigen eigentlich nur eine Uhr zur Flugzeitüberwachung. Sie läuft dementsprechend rückwärts mit aktiviertem Alarmsignal. Man startet sie über einen Schalter und sollte als Flugzeit definiert werden, damit sie sich gleichfalls nicht unbeabsichtigt abschaltet. Verwendet man einen Geberschalter für einen automatischen Start legt man den Schaltpunkt z.B. in die Nähe der Vollgasstellung des Gasknüppels oder auch z.B. in das Gebersignal eines Einziehfahrwerkes, falls vorhanden. Möchte man auf die Schalterprogrammierung verzichten, definiert man die Fluguhr als "Uhr Mitte" und bedient sie manuell über die Start-/Stop-Symboltasten auf dem Grunddisplay.

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