Der Trick mit dem Klick - Flugphasenprogrammierung

 

Der Trick mit dem Klick

Flugphasenprogrammierung

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MC-24 Phasen Bild 3

    Kurzübersicht zum Thema

Wer einmal einen Segelflieger mit Wölbklappen gebaut hat, wird sich zwangsläufig auch mit dem Thema Flugphasen auseinandergesetzt haben. Richtig angewendet ist es für den engagierten Piloten ein wichtiges Werkzeug, um das Leistungsvermögen seines Modells voll auszuschöpfen. In vielen Fällen bleibt dieses Leistungsvermögen jedoch im Modell verborgen, weil die Piloten nicht wissen, wie man es, bei einem zunächst gut getrimmten Modell, steigern kann.
Mit den richtigen Flugphasen sollte es jedoch gelingen.

1. Was sind Flugphasen?

Eine Flugphase beschreibt einen charakteristischen Flugzustand eines Modells, der durch bestimmte Parameter gekennzeichnet ist. Bestes Beispiel sind die Wölbklappensegler, für die man etliche Flugphasen definieren kann, denn bei jeder Flugphase haben die Klappen eine charakteristische Stellung. Beim Thermikkreisen sind die Klappen nach unten gewölbt, dabei muss das Höhenruder etwas angestellt werden, beim Speedflug stehen die Wölbklappen leicht nach oben, auch hier muss das Höhenruder korrigiert werden, ggf. werden die Querruder ebenfalls gering nach oben angestellt, um die Geschwindigkeit noch etwas zu erhöhen und für den rasanten Kunstflug am Hang werden die Wölbklappen der Querruderfunktion zu gemischt.

Wenn man diese Klappenverstellungen, Trimmungen und das Zu- und Abschalten von Mischern manuell über Propschieber, Trimmhebel und Schalter vornehmen würde, hätte man eine ganze Menge zu tun und auch der Blickkontakt zum Modell wäre ständig unterbrochen, da die einzelnen Bedienelemente auf dem Senderpult nicht so leicht und schnell zu ertasten sind.

Die MC-24 bietet dem Nutzer nun die Möglichkeit, diese einzelnen Flugzustände mit den charakteristischen Parametern abzuspeichern und quasi auf Knopfdruck aufzurufen. Dabei werden letztlich nicht nur die unterschiedlichen Klappenstellungen bei einem Wölbklappensegler gespeichert, sondern gleichfalls etliche andere Funktionen. Es können durch das Abrufen einer Flugphase auch automatisch Mischer aktiviert oder deaktiviert werden, Mischanteile können verändert werden, ja sogar komplette Geberfunktionen lassen sich zu- oder abgeschalten. Bei einem Jet wäre es somit durch Flugphasenprogrammierung möglich, dass der Geber für die Speedbrakes nur dann aktiv ist, wenn man sich im Landeanflug befindet. Ein Ausfahren dieser Luftbremsen durch unbeabsichtigtes Betätigen des z.B. Propschiebers im Speedflug wäre somit ausgeschlossen. Auch lässt sich durch eine Flugphasenprogrammierung verhindern, dass z.B. der Motor eines Klapptriebwerkes bei einem Großsegler im eingefahrenen Zustand anläuft.

Wie man sieht, ist die Flugphasenprogrammierung nicht nur für die klassische Klappenstellung bei Segelfliegern einsetzbar, sondern man kann mit ihr eine große Anzahl von weiteren Funktionen steuern. Mit einem einfachen Klick an einem Schalter lassen sich somit mehrere Ereignisse hervorrufen, was ein leistungsgerechtes und sicheres Fliegen ermöglicht.

2. Wann werden Flugphasen gebraucht?

Bevor man sich auf die Flugphasenprogrammierung stürzt, sollte man sich vorher genau überlegen, ob überhaupt mehrere Flugphasen benötigt werden. Wenn man z.B. für die Landung zwei Mischer aktivieren und gleichzeitig noch Dual-Rate abschalten möchte, kann man das auch mit einem einzigen Schalter bewerkstelligen. Wir erinnern uns: Einzelne Schalter können mehrfach programmiert werden und somit gleichzeitig mehrere Funktionen aktivieren und deaktivieren. Man sollte also vorher untersuchen, ob dass, was man erreichen möchte, nicht auch ohne Flugphasenprogrammierung zu realisieren ist, denn gerade bei der Programmierung von Fugphasen können sich Fehler einschleichen, die unangenehme Folgen haben.
Falls man aber bei seinen Überlegungen feststellt, dass man zum Erreichen des definierten Zustandes eines Modells zwei oder mehr Schalter und ggf. noch einen Geber (Propschieber, Schaltgeber) bedienen muss, sollte man auf jeden Fall auf die Flugphasenprogrammierung zurückgreifen. Hierzu einige Beispiele:

Segler mit Querruder und Wölbklappen - Ist der klassische Anwendungsfall für Flugphasenprogrammierung mit charakteristischen Klappenstellungen in jeder Flugphase.

  • Flugphase Start: Wölbklappen und wahlweise Querruder sind positiv (nach unten) angestellt ggf. mit Höhenruderkorrektur
  • Flugphase Thermik: Wie Flugphase Start, jedoch mit anderen Anstellwinkeln der Klappen
  • Flugphase Speed: Wölbklappen und wahlweise Querruder sind negativ (nach oben) angestellt ggf. mit Höhenruderkorrektur
  • Flugphase Speed 2: Wie Speed, jedoch werden die Querruder auf jeden Fall mit angestellt
  • Flugphase Akro: Wölbklappen und Querruder sind negativ angestellt, die Wölbklappen werden über einen Mischer mit den Querrudern gekoppelt.

Segler mit Querruder - Je nach verwendetem Profil kann das Anstellen der Querruder einen entsprechenden Effekt ähnlich wie bei den Wölbklappen-Seglern bringen. Die Flugphasen Thermik oder Speed wären also auch hier denkbar. Insbesondere für den Hochstart mit Gummi oder Winde wäre die Programmierung einer “Start”-Phase zu überlegen. Hierbei könnte man nämlich einen Mischer Querruder -> Seitenruder aktivieren, damit man beim plötzlichen Ausbrechen entsprechen schnell Gegensteuern kann, da bekanntlich in diesem Fall das Seitenruder entgegenwirken muss. Auch könnte man die Störklappenfunktion während der Startphase komplett deaktivieren.

Motorflieger mit Landklappen und Einziehfahrwerk - Auch hier erscheint eine Flugphasenprogrammierung ggf. sinnvoll und wäre in eine Flugphase "normal" und "Landung" zu unterteilen. Schaltet man in die Flugphase "Landung", wird das Fahrwerk ausgefahren, der Landeklappenmischer wird aktiviert, Dual-Rate wird deaktiviert und die Expo-Funktion geändert.

Wie diese Beispiele zeigen, müsste man ohne Flugphasenprogrammierung diverse Schalter und Geber betätigen, um den gewünschten Flugzustand zu erreichen. Verwendet man Flugphasen, reicht letztlich nur ein Schalter-Klick aus, der eine Kette von Ereignissen auslöst.

3. Wie viele Flugphasen mit wie vielen Schaltern?

Die MC-24 bietet für Flächenmodelle max. sechs Flugphasen an. In die einzelnen Flugphasen wechselt man durch Betätigen von einem Schalter oder mehreren in Kombination. Grundsätzlich ist hierbei in Bezug auf die Anzahl der Schalter und Flugphasen folgende Regel zu beachten:

  • 2 Flugphasen schaltet man mit einem 2-stufigen Schalter
  • 3 Flugphasen schaltet man mit einem 3-stufigen Schalter
  • 4 Flugphasen schaltet man mit zwei 2-stufigen Schaltern
  • 6 Flugphasen schaltet man mit einem 2-stufigen Schalter und einem 3-stufigen Schalter

Hieraus ergeben sich für die Umschaltung folgende Schalterstellungen:

Bei 2 Flugphasen ergibt sich bei einem 2-stufigen Schalter in der oberen Stellung die Phase 1 und in der unteren Stellung die Phase 2.

Bei 3 Flugphasen schaltet man mit einem 3-stufigen Schalter in der oberen Stellung die Phase 1, in der mittleren Position die Phase 2 und in der unteren Position die Phase 3.

Bei 4 Flugphasen ergibt die Kombination der beiden 2-stufigen Schalter die einzelnen Phasen und zwar, beide Schalter in Stellung oben schaltet in Phase 1, beide unten in Phase 2, erster Schalter oben und zweiter Schalter unten ergibt Phase 3 und umgekehrt die Phase 4.

Bei 6 Flugphasen hat man entsprechend eine Kombination der Schalterstellungen mit einem 3-stufigen und 2-stufigen Schalter. Der 3-stufige Schalter ergibt für alle Stellungen die Phasen 1-3, schaltet man den 2-stufigen Schalter in die andere Position ergeben wiederum alle Stellungen des 3-stufigen Schalters die Phasen 4-6.

5 Flugphasen lassen sich nicht programmieren! Wenn man tatsächlich genau 5 Flugphasen benötigt, muss man sich wohl oder übel damit abfinden, dass man 6 Flugphasen zur Verfügung hat. Man sollte die ganze Sache dann so gestalten, dass man 1 Flugphase doppelt programmiert.

Grundsätzlich sollte man die o.g. Flugphasen-Schalterzuordnung exakt so befolgen. Ich habe schon gesehen, dass jemand mit 3 Schaltern in 4 Flugphasen gelangt ist. Grundsätzlich ist das zwar möglich, jedoch lassen sich mit drei 2-stufigen Schaltern insgesamt 8 Kombinationen stellen. Wohl dem, der da noch durchblickt!

4. Welche Schalter sollte man verwenden?

Für die Flugphasenumschaltung kann man eigentlich jeden Schalter verwenden, also entweder die vier auf der Mittelkonsole oder die Nachgerüsteten auf der abgeschrägten Frontplatte.
Idealerweise geschieht die Umschaltung allerdings mit Knüppelschaltern. Diese Schalter lassen sich hervorragend bedienen und man kann die aktuelle Schalterposition erfühlen. Ein 3-Stufenschalter und ein 2-stufiger Taster auf beiden Knüppeln stellen die optimale Kombination für alle Programmierlagen dar und das nicht nur für die Flugphasen. Auch zwei 3-stufige Knüppelschalter sind vertretbar, man muss sich hierbei aber damit abfinden, dass bei einem dieser Schalter nur 2 Stellungen für die Flugphasenprogrammierungen relevant sind, also Mitte und vorne oder Mitte und hinten.

Flugphasenumschaltungen lassen sich ja auch über Geberschalter durchführen. Diese automatischen Schalter werden bekanntlich über die Geberstellungen aktiviert. Somit ist es also auch möglich, die Umschaltung mittels der Propschieber oder über den 3-stufigen Geber auf der Mittelkonsole durchzuführen. Die Programmierung der Flugphasen mit Geberschalter wird später genau erläutert und ist deshalb wichtig, da es für andere Programmieranwendungen ja äußerst sinnvoll ist, die favorisierten Knüppelschalter als 2- und 3-stufige Geber vorzusehen.

5. Die ersten Schritte

Der Einstieg in die Flugphasenprogrammierung erfolgt im Code 49 "Phasenschalter" mit der Schalterprogrammierung. Je nachdem, wie viele Flugphasen programmiert werden, gibt es hier Folgendes zu beachten:

2 Flugphasen - Der hierfür notwendige Schalter wird in der Zeile Flugphasenschalter 1 gesetzt, also die Zeile anwählen, die Schalter-Symboltaste drücken und den ausgewählten Schalter umlegen. Es spielt hierbei keine Rolle, ob er von der oberen oder unteren Position geschaltet wird. Die Zuordnung einer bestimmten Flugphase zu einer gewünschten Schalterposition erfolgt später.

3 Flugphasen - Der hierfür erforderliche 3-Stufenschalter wird in den Zeilen Flugphasenschalter 2A und 2B gesetzt und zwar nur da und nirgendwo anders! Jede andere Programmierung ist absoluter Murks und sollte tunlichst vermieden werden.
Weiterhin ist zu beachten, dass die Programmierung der Schalter immer von der Mitte des 3-Stufenschalters aus erfolgt, also Zeile Flugphasenschalter 2A anwählen, 3-Stufenschalter in Mittelposition stellen, Schalter-Symboltaste drücken und Schalter in die vordere Position drücken. Jetzt Zeile 2B anwählen, 3-Stufenschalter wieder in Mittelposition stellen, Schalter-Symboltaste drücken und Schalter in hintere Position klicken. Im Display müssen jetzt zwei unterschiedliche Schalternummern erscheinen, in Mittelstellung müssen beide Schalter geöffnet sein.

4 Flugphasen - Hier werden zwei 2-Stufenschalter wahlweise in die Zeilen 1 und 2A oder 1 und 2B gesetzt und zwar so, wie bei 2 Flugphasen beschrieben. Bitte auch hier beachten, dass die Programmierung der Schalter nur in den beschriebenen Zeilen erfolgt und nicht etwa in 2A und 2B.

6 Flugphasen - Einen 3-Stufenschalter unter 2A und 2B programmieren und einen 2-Stufenschalter in Zeile 1, im Einzelnen wie vor beschrieben. Wenn man hier für einen zweiten 3-Stufenschalter einsetzen möchte, diesen in der Zeile Flugphasenschalter 1 aus der Mittelstellung nach vorne oder nach hinten programmieren.

Nun erfolgt der zweite Schritt mit dem Gang in den Code 51 "Phasenzuweisung", wo wir den programmierten Flugphasen einen Namen geben werden.
 

Wenn man den Code 51 öffnet, sieht man in der linken Spalte je nach Anzahl der eingerichteten Flugphasen man im Code 49 "Phasenschalter" entsprechend die Anzeige "Phase" mit einer Nummerierung von 1-6. Bitte hier nicht irritieren lassen, denn die Nummerierung muss nicht unbedingt fortlaufend sein und ist vollkommen unerheblich. Jetzt erfolgt die Zuordnung der Phasen mit den gewünschten Schalterstellungen.
Wenn man z.B. 3 Flugphasen für einen Segler eingerichtet hat (Thermik, normal, Speed) erscheint es sinnvoll, die Flugphase normal - hier stehen alle Klappen in der Neutralstellung- in die mittlere Schalterstellung zu legen, die Phase Speed in die obere und die Phase Thermik in die untere Schalterstellung des 3-Stufenschalters. Die Zuweisung von Flugphasen und Schalterstellungen ist hier natürlich jedem selbst überlassen und kann je nach Anforderungen und Einsatz vollkommen unterschiedlich sein. Eine gewisse Logik sollte aber schon nachvollziehbar sein.

Man schaltet also nun in eine gewünschte Flugphase, drückt in der zweiten Spalte die SEL-Taste und stellt mit dem Rotary-Knopf einen Flugphasennamen ein, der der gewünschten Schalterstellung entspricht. Diese Namensgebung kann leider nicht frei buchstabiert werden, sondern es stehen folgende 16 fertige Namen zur Verfügung:

normal, Start, Start2, Thermik, Thermk2, Strecke, Streck2, Speed, Speed2, Akro, Akro2, Landung, Landg2, Schlepp, Test, Test2

Danach schaltet man in die nächste Flugphase und setzt die Namensgebung, wie vor beschrieben, fort.

Der Code 51 bietet noch weitere Optionen. In der dritten Spalte kann noch je Flugphase eine Uhr bez. ein Rundenzähler mit einem separaten Zeitaufnehmer programmiert werden. Die Einstellung der Uhren bez. des Rundenzählers erfolgt im Code 62 "Flugphasenuhren". Genaueres über diese Uhren findet man im Bericht Die Uhren der MC-24.

Wesentlich interessanter ist da schon die Möglichkeit, eine Umschaltzeit für die Flugphasen zu programmieren, was in der letzten Spalte vorgenommen werden kann. Die Umschaltung von einer positiven in eine negative Klappenstellung erfolgt in der Regel sehr abrupt und wesentlich schneller, als man das je mit einem Geber selbst stellen könnte. Neben der starken Belastung auf das Servogetriebe kann dies im schlimmsten Fall auch zu einem kurzen Strömungsabriss führen. Die Vorgabe einer Umschaltzeit von 0,5 bis 1,0 Sekunden führt zu einem weichen Übergang innerhalb der Flugphasenumschaltung, die Servos und Anlenkungen werden es einem danken.

Zum Abschluss wechselt man einmal kurz zum Testen in den Code 52 "Phasentrimmung". In der linken unteren Ecke steht nun der Name der aktuell gestellten Flugphase. Schaltet man alle Flugphasen durch, erscheinen hier nacheinander alle vergebenen Bezeichnungen.

6. Programmierung mit Geberschaltern

Wie bereits schon angedeutet kann die Schalterprogrammierung auch mit den sogenannten Geberschaltern erfolgen. In der Grundausstattung sind ja bekanntlich keine 3-Stufenschalter bei der MC-24 vorhanden, für die Flugphasenprogrammierung greift man daher gerne auf den 3-stufigen Geber auf der Mittelkonsole zurück. Dieser Geber sieht zwar aus wie ein Schalter, jeder Versuch ihn als Schalter in einer Programmierung einzusetzen, schlägt jedoch fehl.
2- und 3-stufige Geber lassen sich nur über den Umweg der Geberschalter wie normale Schalter einsetzen. Der Weg hierzu ist nachfolgend beschrieben, jedoch wird auf eine Erklärung der hierfür notwendigen Zwischenschritte verzichtet. Diese sind im Bericht
Geber, Schalter, Geberschalter im Abschnitt "Wie definiere ich einen Geber zum Schalter bez. wie werden Geberschalter richtig programmiert" genaustens beschrieben.

Flugphasenprogrammierung mit 3-stufigem Geber

1. Den Code 42 "Geberschalter" aufrufen, die Zeile G1 anwählen, in der zweiten Spalte die SEL-Symboltaste drücken und mit dem Rotary-Knopf den Geber 1 einstellen.

2. Den K1-Knüppel (Drosselknüppel) in eine mittlere, obere Position stellen (2/3-Gas) und in der 3. Spalte die STO-Taste drücken. In der Anzeige erscheint jetzt ein Wert von ca. +- 20 bis 80%. Die Größe des Wertes ist unerheblich, er sollte jedoch deutlich über 0% und deutlich unter +-100% betragen.

3. Nun die Zeile G2 anwählen, in die zweite Spalte wiederum den Geber 1, wie vor beschrieben, eintragen.

4. Den K1-Knüppel in eine mittlere, untere Position (1/3-Gas) stellen und wiederum die STO-Taste drücken. In der Anzeige erscheint jetzt gleichfalls ein Wert von +-20% bis 80%, jedoch mit umgekehrtem Vorzeichen.

5. Jetzt nochmals in der 2. Spalte die SEL-Taste drücken und mit dem Rotary-Knopf den eingetragenen Geber 1 durch den Geber ersetzten, den man für die Schaltung verwenden möchte. Für den 3-Stufengeber auf der Mittelkonsole müsste hier in der Regel der Geber 8 eingetragen werden. Falls man sich hier nicht sicher ist, kurz in den Code 92 wechseln und den besagten Geber betätigen. In der Servoanzeige sieht man, an welchem Ausgang der Geber angeschlossen ist.

6. Zurück in die Zeile G1 und hier in der 2. Spalte die Gebereinstellung genauso korrigieren, wie in der Zeile G1.

7. Den 3-stufigen Geber nun in die Mittelposition stellen, im Display müssen jetzt in der rechten Spalte beide Schalter G1 und G2 geöffnet sein. Falls das nicht so ist, in der jeweiligen Zeile (G1 oder G2) in der 4. Spalte das Pfeil-Symbol invertieren, hierfür die SEL-Symboltaste für diese Spalte drücken und mit dem Rotary-Knopf den Pfeil umkehren.

MC-24 Phasen Bild 2Zur Kontrolle: 3-Stufengeber in Mittelstellung -> G1 und G2 sind geöffnet, Schalter in die obere Position -> ein Schalter schließt sich, der andere bleibt geöffnet, Schalter in die untere Position -> der geschlossene ist nun offen, der geöffnete schließt sich.

 

8. Die Geberschalter G1 und G2 werden jetzt im Code 49 "Phasenschalter" in die Zeilen Flugphasenschalter 2A und 2B eingetragen.

MC-24 Phasen Bild 3Die entsprechende Zeile 2A und 2B anwählen, Schaltersymboltaste drücken, danach die ENTER-Taste und mit dem Rotary-Knopf den Geberschalter G1 bez. G2 markieren, mit dem erneuten Drücken der ENTER-Taste ist das setzen der Geberschalter abgeschlossen.

 

Flugphasenprogrammierung mit 2-stufigem Geber
Dies funktioniert wesentlich einfacher, als mit einem 3-stufigen Geber. Auch hier wieder in den Code 42 "Geberschalter", den nächsten, freien Geberschalter anwählen, z.B. G3 und lediglich wie vor beschrieben in der zweiten Spalte den Geberausgang mit dem Rotary-Knopf eintragen, auf den der 2-stufiger Geberschalter wirkt. Auch hier wieder im Code 92 "Servoanzeige" nachschauen, wenn man sich nicht sicher ist, wo der Geber angeschlossen ist. Das war es schon.

Der Geberschalter wird dann ebenfalls wie vor beschrieben im Code 49 "Phasenschalter" in die Zeile 1 oder 2A eingetragen.

7. Die weiteren Schritte

Wenn Flugphasen für ein Modell programmiert sind, hat dies auch globale Auswirkungen auf weitere Menüs der MC-24. Hier von betroffen sind nicht nur Menüs, die für die weitere Programmierung unbedingt benötigt werden, sondern auch Menüpunkte, die zunächst einmal nicht relevant für die Flugphasen erscheinen. Hier muss man höllisch aufpassen und sollte daher sehr sorgfältig weiter programmieren. Diese flugphasenabhängigen Menüs werden im Folgenden näher erläutert, es handelt sich hierbei um:

  • Code 52 "Phasentrimmung"
  • Code 33 "Dual-Rate/Expo"
  • Code 71 "Flächenmischer"
  • Code 73 "Mix aktiv/Phase"
  • Code 32 "Gebereinstellungen"

Code 52 - Phasentrimmung
Im Code 52 können die Seglerpiloten nun entsprechende Mischwerte für die Anstellung der Wölbklappen, Querruder und das Höhenruder vornehmen. Die aktuelle Flugphase wird durch die Schalterstellung automatisch markiert, durch Drücken der Symboltaste können mit dem Rotary-Knopf die Einstellungen vorgenommen werden. Die korrekten Werte muss man natürlich erfliegen. Hilfreich ist hierbei die zusätzlich mögliche Schalterprogrammierung. Durch Setzen eines Schalters in der letzten Spalte können nämlich in jeder Flugphase für alle Klappen gleich zwei Werte eingegeben werden. Dies dient nicht nur zum Testen verschiedener Klappenstellungen innerhalb einer Flugphase während des Fluges, einige Piloten nutzen dies auch, um die Klappenstellungen je nach Wetterlage zu optimieren. Es muss hier nicht für jede Flugphase ein anderer Schalter verwendet werden, es kann auch immer derselbe eingetragen werden.

Code 33 - Dual-Rate/Expo
Hat man vor der Flugphasenfestlegung hier schon probeweise Werte programmiert, wird man diese in irgendeiner Flugphase wiederfinden, in den anderen Phasen stehen jungfräuliche Werte von 100% bei Dual-Rate und 0% bei Expo. Dies ist eine äußerst wichtige Erkenntnis und sollte unbedingt beachtet werden:

Einstellungen und Änderungen in den o.g. flugphasenabhängigen Menüs werden nicht automatisch in allen Flugphasen vorgenommen oder kopiert, sondern nur in der aktuellen Flugphase!

Dies hat natürlich Vor- und Nachteile. Einerseits besteht jetzt die Möglichkeit, Dual-Rate und Expo für jede Flugphase separat zu programmieren, was ja auch zunächst sinnvoll erscheint. Wenn allerdings Einstellungen und Änderungen der Werte für alle Flugphasen gelten sollen, muss man diese auch einzeln in jeder Flugphase programmieren. Insbesondere bei Änderungen bereits vorgenommener Einstellungen wird dies gerne vergessen.

Code 71 - Flächenmischer
Hier gelten die gleichen Voraussetzungen wie im Code 33. Alle Werte für aktivierte Mischer grundsätzlich in allen Flugphasen separat vornehmen. Nachträgliche Änderungen z.B. der Querruderdifferenzierung also bitte für alle Flugphasen eintragen, wenn dies gewünscht ist. Das ist zwar lästig, aber notwendig! Bei den Flächenmischern hat dieser Umstand den Vorteil, dass einzelne Mischer nur in bestimmten Flugphasen aktiviert sind. Bei einem F3J- oder F3B-Modell ist es ggf. sinnvoll, in der Startphase den Kombi-Mix (Querruder -> Seitenruder) mit 100% zu aktivieren. Der Mischer schaltet sich automatisch ab, wenn man in eine andere Flugphase umschaltet.

Code 73 - Mix aktiv/Phase
Hier kann festgelegt werden, in welcher Flugphase alle im Code 72 programmierten, freien Mischer wirken sollen. Im Gegensatz zu den vorher beschriebenen flugphasenabhängigen Menüs können Linear- und Kurvenmischer nicht für jede Flugphase angepasst werden. Wenn dies tatsächlich gewünscht wird, müssen mehre Mischer mit unterschiedlichen Mischanteilen programmiert werden, die dann in den zugedachten Flugphasen im Code 73 aktiviert werden.

Grundsätzlich wirkt jeder neue, im Code 72 programmierte freie Mischer, in jeder Flugphase! Man braucht dieses Menü nur dann, wenn ein Mischer nicht in allen Phasen aktiviert sein soll.

Code 32 - Gebereinstellungen
Obwohl Gebereinstellung zunächst wenig mit Flugphasen gemeinsam haben, gehören sie zu den flugphasenabhängigen Menüs. Auch hier gilt: Änderungen in jeder Flugphase vornehmen!

Tatsächlich gibt es einige Programmieranwendungen, wo es sinnvoll ist, hier Änderungen je Flugphase vorzunehmen, z.B. das Abschalten einer bestimmten Geberfunktion. Beispiele hierfür sind zukünftig in der Programmdatenbank auf diesen Seiten zu finden.

8. Der letzte Schliff

In diesem Bericht wurde gezeigt, wie eine richtige und optimale Flugphasenprogrammierung durchgeführt wird. Durch die flugphasenabhängigen Menüs kann eine optimale Anpassung erfolgen, wobei sehr sorgfältig vorgegangen werden sollte, da hier auch Fehler gemacht werden können. Gerade beim Feintrimm des Modells sollte man besonders sensibilisiert sein, wenn man in einem Menü in der linken unteren Ecke einen Flugphasennamen erblickt, dann handelt es sich nämlich um ein flugphasenabhängiges Menü mit den o.g. Besonderheiten, die es hierbei zu beachten gilt.
Es versteht sich von selbst, dass eine solche Grundprogrammierung nicht mal schnell auf dem Platz vorgenommen werden sollte, sondern in Ruhe im heimischen Hobbyraum. Hierzu noch ein abschließender Tipp:
Gerade während der Bauphase eines Modells erfolgen immer wieder Teilprogrammierungen von Gebereinstellungen, Mischer werden programmiert und getestet und sonstige Einstellung senderseitig vorgenommen, die auch letztlich beibehalten werden können. Wenn man sich zum Abschluss die Phasenprogrammierung vornimmt, ist es ja recht mühsam, die bestehenden Einstellungen in alle neuen Flugphasen zu übernehmen. Im Code 12 "Kopieren/Löschen" kann man nicht nur Modellspeicher kopieren oder löschen, sondern auch Flugphasen innerhalb eines Modellspeichers. Es ist somit möglich, bereits bestehende Voreinstellungen, die ja in einer Flugphase abgelegt sind, bequem und vollständig in die anderen Flugphasen zu kopieren. Danach kann man in den einzelnen flugphasenabhängigen Menüs den endgültigen Feinschliff einzelner Einstellungen vornehmen.

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